ZERO ist Kunstgeschichte und unvermindert lebendig. Zwar sind die Ausstellungen der Düsseldorfer Künstlergruppe um Heinz Mack, Otto Piene und Günther Uecker nach der großen Präsentation 2014/15 im New Yorker Guggenheim Museum, in Berlin und Amsterdam schon seit einiger Zeit rar, aber die Künstler selbst halten ZERO im Bewusstsein, begleitet von der ZERO foundation, die, 2008 in Düsseldorf gegründet, ein Archiv und eine Sammlung beinhaltet. Seit 2018 ist die Stiftung dort lokalisiert, wo jeder der drei Hauptakteure auch mal sein Atelier hatte und wo Otto Piene bis zu seinem Tod gewohnt hat: im Hinterhof der Hüttenstraße 104.
Hier finden nun ab und an Ausstellungen statt, und nachdem zuletzt Christian Megert mit seinem druckgraphischen Werk vorgestellt wurde, wird jetzt die Gruppe thematisiert als offene, in die Gesellschaft ausstrahlende Bewegung, die ZERO nicht nur als künstlerische Haltung und Stil mit klaren Prämissen des Gegenstandsfreien verstand, sondern auch als Ausdruck für einen feierlichen, von Licht und Fortschritt kündenden Neubeginn nach den düsteren Erfahrungen im Krieg und in der Nachkriegszeit. Von „Null“ an sollte es aufwärts gehen, Leitmotiv der 1958 gegründeten Gruppe, zu der Uecker erst später stieß, war eine aufsteigende Rakete, die den Aufbruch symbolisierte. Ein zentraler geselliger Ort war das „Creamcheese“ in der Düsseldorfer Altstadt. Dass aber einzelne der ZERO-Künstler Kleider – teils mit der langgezogenen Null wie ein Logo für die offene Gruppierung – entwarfen, war gar nicht so bekannt. Großartig dass jetzt Kostüme von Yves Klein, Günther Uecker und Heinz Mack ausgestellt sind!
Aber die Ausstellung wird noch durch heutige Entwürfe von Viktoria Lorenz und eine Szenographie von Anika Koppe in die Gegenwart erweitert; diese unterteilt den Raum und hält ihn als Wegesystem an Boden, Wand und Decke zusammen. Das hilft über den ersten Eindruck der Fülle hinweg. Begleitet von dokumentarischen Fotos, sind noch ausgewählte ZERO-Arbeiten an der Wand und vor dieser zu sehen, unter anderem von Yayoi Kusama, Lucio Fontana und, als weiterer Künstler aus der Gründungsphase, Hans Salentin. Jetzt werden diese Werke unter dem Aspekt ihrer überzeitlichen Aktualität wahrgenommen, also wie „frisch“ und lebendig Raster, Licht und Reflexion und der Verzicht auf Buntfarbigkeit und Gestus sein können – und hier, in der Ausstellung, jedenfalls sind.
Ein Kleid, monochrom. ZERO und Mode
Bis 2. Juli in der ZERO foundation, Hüttenstraße 104, 40215 Düsseldorf
Sonntags 13-17 Uhr
Hat Ihnen dieser Beitrag gefallen?
Als unabhängiges und kostenloses Medium ohne paywall brauchen wir die Unterstützung unserer Leserinnen und Leser. Wenn Sie unseren verantwortlichen Journalismus finanziell (einmalig oder monatlich) unterstützen möchten, klicken Sie bitte hier.

Trisha Donnelly
Konzentrate der Wahrnehmung
Wände ohne Bilder
Hans-Peter Feldmann im Kunstpaalast
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
Anna Schlüters Blick auf „SELBSTPORTAIT MIT ADLERTATTOO“, Diptychon 2025 von Felix Giesen
Simon Schubert – Lichtlinien
Ausstellung der Brunhilde Moll Stiftung 12.10.25 - 31.1.26
Theater und Konzert im Dialog: DER GARTEN
5. Oktober 2025 im TEMPLUM Düsseldorf
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
„ESP 06“, 2022 von Corina GERTZ
Lorenzo Pompa
Formen der Figur
Einfache Situationen
Reiner Ruthenbeck in der Skulpturenhalle bei Neuss
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
WAS BLEIBT…? 2025 von Laura Maria Görner
K.U. Wagenbach
Material als Sprache
Von Düsseldorf in die Welt
Wim Wenders in der Bundeskunsthalle Bonn
Die Stunde der Sammler
Die Sammlung Miettinen in der Philara Collection in Flingern
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
SEE YOU DOWN BELOW THE SNOW MOUNTAIN von Ana Korkia
Albrecht Fuchs
Eins mit dem Raum
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
REMIX 1, 2025 von Michael Schmidtmann
Charity Ausstellung Düsseldorfer KünstlerInnen
Vom 26.6. bis 13.7. im Weltkunstzimmer
Miriam Vlaming
Traumwandlerische Abwesenheit
Mensch im Leben
Thomas Schütte in Venedig und Hürth
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
THE CRADLE, 2025 von Yuhan Ke
New Design from Düsseldorf
Ausstellung von Absolvent*innen des Fachbereichs Design der Hochschule Düsseldorf im NRW–Forum
Im Dialog
Die Sammlung der Kunstakademie am Burgplatz
Petra Ellert
Mit Papier
„Kunst-Stücke“ Anna Schlüters Blick auf
JAGDSTILLLEBEN MIT KNÜPPEL, 2025 von Jonathan Ungemach
Eric Lanz
Vom Wesen der Dinge