Kinokalender
Mo Di Mi Do Fr Sa So
22 23 24 25 26 27 28
29 30 31 1 2 3 4

12.632 Beiträge zu
3.854 Filmen im Forum

Lissy

KONRAD WOLF: WEGE ZUM WIDERSTAND

Filmreihe 28.1. – 21.2. im Filmmuseum Düsseldorf

Konrad Wolf (1925–1982) gehört zu den wichtigsten Regisseuren der DEFA und ist durch seine Biografie wie sein Werk eng mit dem Widerstands- und Antifaschis­musdiskurs des 20. Jahrhunderts verbunden. Als Sohn des Schriftstellers Friedrich Wolf ging er 1934 mit der Familie ins sowjetische Exil und diente ab 1942 als Freiwilliger in der Roten Armee; diese Erfahrung prägte seine filmische Pers­pektive auf Schuld, Erinnerung und moralische Verantwortung.
Wolfs Antifaschismus zeigt sich weniger als dogmatische Parole, sondern viel mehr als Frage nach individuellen Handlungswegen: Wann wird aus Anpassung Schuld? Wann lässt sich Verhalten als Widerstand begreifen?
Formal verbinden Wolfs Werke dokumentarische Genauigkeit mit psychologischem Feinsinn: Er vermeidet Idealisierungen, betont stattdessen Erinnerung, Selbst­prüfung und die soziale Bedingtheit moralischer Entscheidungen. Als DEFA-Regisseur präg­te er ein antifaschistisches Kino, das nicht nur historische Schuld benennt, sondern Wege des Widerstands auslotet – oft leise, innerlich und kontrovers. Sei­ne Filme fordern dazu auf, Widerstand nicht nur als einmalige Tat, sondern als kontinuierliche Haltung gegenüber Verführbarkeit und Gewalt zu verstehen.
Für die Reihe „Konrad Wolf: Wege zum Widerstand“ bedeutet das: Wir sehen Fil­me, die Erinnerung lebendig halten, den Blick auf die komplexen Motive der Han­delnden richten und uns fragen lassen, wie moralisches Handeln in bedrängten Zei­ten möglich wird. Wolfs Werk erinnert daran, dass Widerständigkeit keine his­torische Selbst-verständlichkeit ist, sondern eine immer wieder neu zu erringende Haltung. In einer Gegenwart, die von gesellschaftlicher Polarisierung und einem wachsenden Rechtsruck geprägt ist, gewinnen seine Fragen neue Dring­lichkeit: Wie bewahren wir Empathie, Verantwortung und Mut, wenn sich Into­leranz und Ausgrenzung erneut Bahn brechen?

Zur Eröffnung der Filmreihe wird der Autor und Filmwissenschaftler Michael Girke am 28.1. eine Einführung in die Filmreihe halten.

LISSY · DDR 1957 STERNE · DDR/BUL 1959 MAMA, ICH LEBE · DDR 1976

BLACK BOX – Kino im Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
Schulstraße 4
40213 Düsseldorf
google maps

Telefon 0211 8 99 22 32
filmmuseum@duesseldorf.de
www.duesseldorf.de/filmmuseum

Neue Kinofilme

Avatar: Fire and Ash

Film.