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Frau Liese wünscht

2024, Neues Jahr, Neue Hoffnung, Melancholie und gute Orte

Ein guter Ort zum Innehalten, Verweilen, Nachdenken und Fühlen ist für mich der zauberhafte Paul Klee Platz. Der „Innenhof“ des K20, mit Birkenhain und farbenfroher Fliesenwand. Sie ist mir eine Art Schutzmauer gegen zuviel Grau und Grauen von draußen. An diesem Ort der Geborgenheit muss ich mich nicht „zusammen nehmen“, sondern kann meine Stimmung ANnehmen. Hilfreich sind mir Worte vom geliebten Wolf Biermann (87): „Melancholie ist der Überlebenskampf, den ein kluges Herz wagen muss: Der Widerspruch zwischen begründeter Verzweiflung und begründeter Hoffnung.“ Was können wir hoffen? Mehrere Zeitungen berichteten, dass sich immer mehr Kinder von Krieg bedroht fühlen und auf zahlreichen Wunschzetteln um Frieden baten. Das Herz wird mir schwer und ich denke an dieser Stelle über Engeldarstellungen von Paul Klee nach. Die Kunstsammlung besitzt über 100 Kunstwerke des 1933 Vertriebenen. Einige seiner Engel sind auch heute dort zu sehen. 70 oder 80 himmlische Wesen hat der Maler bis zu seinem Tod (1940) graziös, leichthändig gemalt – manchmal heiter, manchmal verdrossen, oft ein wenig verpeilt oder ahnungsvoll. Klee hatte 2 Weltkriege, Ausgrenzung, Verunglimpfung als „entarteter Künstler“ und eine lange, schmerzhafte Krankheit erleben müssen. Und trotzdem diese Leichtigkeit, dieser Humor, diese Farbigkeit! Wieder zu Hause, schon spürbar erfrischt, kommt mir die Erinnerung an den ENGEL, DER DAS GEWÜNSCHTE BRINGT (1920). Dieses Bild schafft es, dass ich mich wieder traue zu schreiben: Frau Liese wünscht ...

WAS KANN ICH TUN, damit ich nicht verhärte in dieser harten Zeit? (wieder Biermann)

Zum Bild: Eine Tür öffnet sich vom Dunklen zum Goldgelben. Der zarte Engel schwebt mit Blume und einem Tablett mit nahrhaften Dingen herein – und zeigt ein großes, warmes Herz, ist liebenswürdig umspielt von einer rosa Wolke. Hat der Engel auch für mich was auf seinem Tablett? Frau Liese wünscht einen Spickzettel zu sehen mit Werken der Kinderbuchliteratur.

Frau Liese wünscht – wie die Kinder – Frieden und ein gutes Zusammenleben. Dazu müssen schon die ganz Kleinen ermuntert werden. Und Vorlesen, das kann Frau Liese. Und 2024 sucht sie eine Stelle als Lesepatin. Damit Frieden 2024 mehr als nur ein Wort ist.

Frau Liese wünscht Ihnen einen Engel, der das Gewünschte bringt – und Sie zu ein wenig Engelhaftigkeit anspornt. SCHALOM. Das bedeutet noch viel mehr als Frieden, es bedeutet auch Heilwerden.

Ingrid Liese

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