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Frau Liese

CHAGALL – und kein Ende?

Doch, leider, zumindest hier in Düsseldorf endet diese faszinierende, farbexplodierende Jahrhundertschau für uns am 10. August 2025.

Frau Liese wünscht Ihnen noch ein liebevolles Abschiednehmen von Bildschätzen, die wir vielleicht nie wieder sehen können – entweder weil die Wege zu weit sind oder weil sie zurück in Privatbesitz genommen werden. Frau Liese verrät Ihnen hier ihre Lieblinge, die sie ziehen lassen muss: DIE MUTTER AM BACKOFEN von 1914, Privatsammlung, BELLA AUF DER BRÜCKE, 1915, Privatsammlung. Andere wunderbare Exponate, die er­reich­bar sind, bekommen Besuch in Wien, in der Albertina. Er­freu­licher­weise ist es nach Mainz nicht ganz so weit – zur Kirche St. Stephan. Dies ist die einzige deutsche Kirche, für die der jüdische Künstler Fenster schuf. Mit 91 Jahren (1978) wollte er, allem Anschein nach, ein Zeichen für Ver­ständigung und vorsichtige Annäherung setzen und so ist uns – gänzlich unverdient – möglich, dass wir heute, in blaues Licht gehüllt, durch 9 Fenster in himmlische Gefilde reisen können. Dort tummeln sich Engel und biblische Gestalten in zauberhafter Schwerelosigkeit. In dieser mystisch, magischen Umgebung finden wir vielleicht noch mal einen ganz besonderen Zugang zu diesem Maler, der uns ein künstlerisches Werk hinterlässt, das ACHTZIG Jahre Leben bebildert: Bitterste Armut, Verfolgungen, dörfliches Leben im Schtetl, Revolution, 2 Weltkriege, Exil, Holocaust und der trotzdem hoffnungsvolle Blicke in eine friedlichere Zukunft riskiert; und das Hohelied auf die Liebe immer neu singen lässt: Blumensträuße, innige Paare, rote Gockel, sinnliche Ziegenböcke, Clowns und Tänzerinnen lassen pralles Leben aufleuchten. Träumen wir in diesem blauen Licht von einer friedlichen Welt, bitten und beten vielleicht sogar darum und sinnieren über Handlungen, die zu einem besseren Zusammenleben führen können. UND JETZT wünscht Frau Liese inständig: Denken Sie jetzt schon, mitten in den schönsten Ferien, im besten Urlaub, im strahlenden Sommer an den 14. SEPTEMBER - unsere Kommunalwahl. Egal in welchem Licht betrachtet: Eine Partei ist auf keinen Fall wählbar. Eine die ausgrenzt, spaltet, hetzt und von „Remigration“ faselt.

Sie – und wir vom biograph – wir wählen solche Leute nicht, aber wir brauchen viel Zeit, Geduld und Energie, um mit allen – vor allem jungen Menschen – gut ins Gespräch zu kommen, die sich unsicher fühlen. Zeigen wir die schönsten Farben einer lebenswerten Stadt und arbeiten wir alle an ihrer Liebenswürdigkeit. Feiern wir das Leben! Sehen wir Blumen auf einer Wiese, denken wir, wie Bella Rosenfeld, an ihren Liebsten, Marc Chagall und pflücken einfach drauflos (aus: „Erste Begegnung“ Bella Chagall, Rowohlt ) „Ich lauf direkt ins Feld hinein, nehme was blüht, rupfe es mit Gras und Wurzeln aus, damit mein Strauß nach Erde riecht.“ DAS WÜNSCHT FRAU LIESE auch zu tun! Und weiterhin mit Chagall zu träumen – ohne Ende. 

Frau Liese

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