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Frau Liese

Das ist so eine Sache, das mit der Sonne:

scheint sie zu viel, geht es uns und der Natur schlecht, scheint sie zu wenig, ist alles trüb.

Frau Liese wünscht mit der Sonne Helle, Licht, Wärme, Lebendigkeit und Hoffnung einnehmen zu können. Schon früh zogen Mutter und Oma das widerstrebende Kind aus der prallen Sonne und untersagtem dem rothaarigen, lichtempfindlichen Mäd­chen direkt in die Sonne zu gucken, weil „da wirst du blind von.“ Die Risiken und Ne­ben­wirkungen hatte Ihre Frau Liese einfach ausgeblendet (!), als sie voller Vorfreude den Film bewarb: IN DIE SONNE SCHAUEN und war dementsprechend völlig erschlagen von der Wucht dieses Dramas. Ergreifend, betörend schön, traurig, ein unvergessliches Epos. IM KINO GESESSEN. GEWEINT. (Kafka) 
Mich erinnerte der Film, in aller Opulenz, Ästhetik und Schwermut an das unvergessene Meisterwerk „Fanny und Alexander“ (Bergmann 1982). Lange, bis heute unvergessene Eindrücke – wie eingebrannt. Gehen Sie ins Kino und lassen Sie sich berühren.
Auf dem Weg zum Kunstpalast ging ich an der Eisdiele Roma an der Bergerstraße vorbei. Selten passiere ich das belebte und beliebte Café, ohne dass ich Hans-Peter Feldmann vor meinem geistigen Auge sehe. Genussvoll und einträchtig mit seiner Frau konnte ich ihn regelmäßig hinter üppigen Eisbechern sehen – und das war bezaubernd. Leider ist dieser eigenwillige, vielschichtige, verspielte Konzept­künstler vor 2 Jahren gestorben. Ich werde ihn nicht vergessen, allein der großen Freude wegen, die sein Kimskramsladen auf der Wallstraße mir und meiner Familie bereitet hatte. Die „Kunstausstellung“ läuft bis zum Januar 2026 und wird für viel Vergnügen, Staunen, Lachen und nachdenkliches Erinnern sorgen, z.B. WIE WAR DAS EIGENTLICH AM 11. September? Wie uns Feldmann den Tag ins Gedächtnis ruft, will ich nicht spoilern. Come and see! Der liebevolle Blick eines Voyeurs, wie er sich spöttisch, provokant selbst nannte, ist auch der Blick eines menschenfreundlichen Flaneurs, der unserer Zeit einen weisen Narrenspiegel vorhält – in feinster Kunstfertigkeit. Eine rote Clownsnase liegt an meinem Schreibtisch und ist ein lustiger Appell zum Wiederkommen.
Wiederkommen in den wunderbaren Laden meines Vergnügens - CUCINA - kann ich nur noch bis zum 30. September. Ich bin entsetzt und traurig. Mietwucher führt dazu, dass sich jetzt Björn Stüttgen, seine Schwester und ein 10köpfiges Team verabschieden müssen. Mit ganz schwerem Herzen, nach 25 Jahren am Carlsplatz. Wenigstens digital können Sie sich noch die geniale Werkbankküche bestellen: werkbankkueche.de

Frau Liese wünscht diesen so sehr geschätzten Menschen Glück und Zuversicht. Wir ALLE bleiben trotzdem zuversichtlich und passen aufeinander auf. MENSCH bleiben.

Frau Liese

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Frau Liese wünscht.