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80 Jahre nach Kriegsende und Befreiung

DÜSSELDORF ERINNERT in einem Programmheft zur Gedenkveranstal­tungsreihe von Januar bis Mai 2025

Frau Liese ist froh über diesen vielstimmigen, vielseitigen Beitrag unserer Stadtgesellschaft.
Ein kleines, wertvolles Geschichtsbuch - zum Lehren und zum Lernen.
Trotzdem bleibt die Frage nach Frieden.
Wann kam der? Als die Waffen schwiegen? Nein, denn dann kamen noch Hiroshima und Nagasaki. Und heute? Ihre Frau Liese ist erschöpft und ratlos und Frau Liese wünscht Unmögliches: KLARHEIT.

Woher nehmen alle um sie herum ihre klaren Positionen? Putin überfällt die Ukraine und muss bekämpft werden. Die Hamas muss unschädlich gemacht werden. Alle Geiseln müssen frei kommen. Dem Sudan muss endlich geholfen werden. Und dann? Überall Brände und wer kann löschen? Und wie?

Frau Liese schreibt für Sie in der Pessachwoche und in die Angst von Karfreitag hinein – und möchte fest an Auferstehung und ein Leben glauben. 
Ich möchte Maß nehmen an den mutigen Menschen vom 17. April 1945, die das geplante MOPPING UP der Amerikaner verhindert haben. Nach der Befreiung von Buchenwald am 11. April hatten die Soldaten in die Hölle gestarrt – und konnten nicht glauben, was Men­schen mit Menschen machen konnten. Dieser Zorn drückt sich in der Vernichtungsabsicht aus: Mopping up – weg mit dem Dreck. Aufwischen, tabula rasa. Der eine, Rechtsanwalt Dr. Wiedenhofen, der andere, der Architekt Odenthal begaben sich mutig zu Fuß nach Mettmann zum US-Militär-Stützpunkt – mit weißem Tuch und mäßigen Englischkenntnissen, um die Zerstörung Düsseldorfs zu verhindern. Sie haben es geschafft. Am 17. April 1945 war die Naziherrschaft in der Stadt beendet. Die Stadt war zwar ein Trüm­merfeld, aber es gab die Chance einer AUFERSTEHUNG von Menschenrechten, von Freiheit, Gleichheit und Geschwisterlichkeit.

An die beiden Herren Odenthal und Wiedenhofen wer­de ich immer gerne denken, wenn ich nach Ausreden für mein Nichtstun suche: Nee, kann ich nicht, mein Englisch ist nicht gut genug, da kenn ich mich nicht aus, das sollen Jüngere übernehmen, das ist mir zu viel Verantwortung... wenn das schief geht... Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Bestimmt kannten die beiden rüstigen Männer Kästners einleuchtenden Spruch. Und ich werde es beherzigen. Frau Liese steht auf, geht raus und sucht sich Hilfe aus Kunst und Kultur und bei Freunden.

Die Freunde vom Heinrich Heine Antiquariat bestellen mir für die Osterferien das Buch: „Die nicht erschossene Frau“ von der Autorin Bender-Diebels. Sie be­schreibt die letzten Tage von Else Gores, einer jungen, mutigen Frau, die vor 80 Jahren für ihr menschliches Handeln im unmenschlichen Nazi-Regime ermordet wurde. Sie hatte einen jungen Deserteur versteckt und ist verraten worden. Hinweisen möchte ich hier auch auf eine Lesung am 15. Mai im Beatrice-Strauss-Zen­trum (s. Ter­minkalender) „Mein Opa, sein Wider­stand gegen die Nazis und ich.“ Ebenso lege ich Ihnen den Gang in den historischen Luftschutzkeller der Mahn- und Gedenkstätte auf der Mühlenstraße sehr ans Herz.

DÜSSELDORF 1945. ÜBERLEBEN IN DER STADT: Diese eindrückliche Ausstellung weckt noch mal andere Gefühle als bisher (selbstverständlich kannte ich Trümmer nicht nur von Bildern. Gruben in der Altstadt waren meine gefährlichen Spielplätze). Plötzlich fühlte ich mich tief zu den Menschen in der Ukraine und den Menschen in Gaza gezogen. Es wurde sehr eng um mich. Und wieder die Frage: Friede???

Kriege, Verfolgung, Revolution, Angst und Sehnsucht nach Frieden, Aussöhnung, Liebe und Geborgenheit - das sind Themen, die der menschenfreundliche Künst­ler und Jahrhundertmaler Chagall in seinen We­rken verhandelt – und sein Jüdischsein. Dieser wache, manchmal träumende Mensch hinterlässt uns eine künstlerische Zeitreise durch acht Jahrzehnte. Das ist dem Glück geschuldet, dass Chagall schon ganz jung malte und das bis zu seinem Ende noch konnte. Chagall ist 97 Jahre alt geworden.

Das K20 zeigt eine phantastische Zusammenstellung von 120 Werken aus allen Schaffensphasen. Poetische Motive, leuchtende Farbigkeit, aber auch Düsteres und Rätselhaftes. Diese Bilder begleiten Fragende. Was ist der Mensch? Wie wollen wir leben?

Bis zum Sommer können wir sehen, fragen, träumen und staunen.
Frau Liese wünscht SCHALOM, SALAAM und ALLES NEU MACHT DER MAI!

Ingrid Liese

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Frau Liese wünscht.

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