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Generalintendant Wilfried Schulz
Foto: Thomas Rabsch

Frische Luft auf dem Gustaf-Gründgens-Platz

Im Gespräch mit Generalintendant Wilfried Schulz

Der Gustaf-Gründgens-Platz - in der Vergangenheit weitgehend ungenutzt - soll ab dem Sommer 2021 ein Ort für Künstlerisches werden. Die Architektengruppe raumlaborberlin wird auf dem Platz mitten in der City ihr Projekt „Third Space“ installieren. Teile eines Flugzeugs sind ein Kernelement der Installation, die immer wieder verändert wird.
Das Düsseldorfer Schauspielhaus ist am Projekt beteiligt. Da liegt es nahe, bei dessen Hausherrn, dem Generalintendanten Wilfried Schulz nachzufragen, was konkret geplant ist.

biograph: Herr Schulz, wie kam der Kontakt mit raumlaborberlin zustande?
(Die renommierte Künstlergruppe raumlaborberlin besteht aus acht Architektinnen und Architekten. Sie wurde 1999 gegründet und arbeitet an den Schnittstellen zwischen Architektur, Stadtplanung, Kunst und Intervention.)
Wilfried Schulz: Ich kenne die Arbeit von raumlaborberlin seit vielen Jahren und schätze sie sehr. Die Mitglieder haben eine eigene Idee davon, wie sie mit dem öffentlichen Raum umgehen und wie sie Kunst und öffentlichen Raum in Bezug miteinander bringen wollen. Raumlaborberlin hatte ein großes Projekt für die Ruhrtriennale entwickelt, die ja leider nicht stattfinden konnte. Ich war erfreut, als es eine Anfrage vom Land NRW gab, ob wir nicht etwas mit „Third Space“ anfangen könnten. Wir fanden es sehr interessant, dass raumlaborberlin eine Installation auf dem Gustaf-Gründgens-Platz realisiert. Teil ist eine große Tribüne für 400 Zuschauer, in Coronazeiten für etwa 200. Den Sommer über werden sich die Installation und die Tribüne immer wieder verändern, und tagsüber können die Bürger den Platz zum Flanieren nutzen. Bühne und Tribüne bieten sich natürlich auch für das Festival Theater der Welt vom 17. Juni bis 4. Juli an. Dann wird das Ganze zum Zentrum und zur Spielstätte für das größte internationale Theaterfestival in Deutschland - erstmals auch mit einem Schwerpunkt für Theater für junges Publikum.

Wie wird Theater der Welt aussehen?
Wir haben 30 Produktionen aus 27 Ländern von allen Kontinenten von und mit 300 Künstlern nach Düsseldorf eingeladen und bespielen das Große und das Kleine Haus, den Gründgens-Platz, das Junge Schauspiel in der Münsterstraße sowie das Central am Hauptbahnhof. Das Festival wird in diesem Jahr in jedem Fall stattfinden. Wir hoffen sehr, dass die beteiligten Gruppen aus- bzw. einreisen dürfen. Wenn nicht, dann müssen wir andere Lösungen finden.

Der Virologe Christian Drosten spricht davon, dass die kommenden sechs Monate sehr schwierig werden, da wäre der Juni mit dabei. Wie flexibel können Sie auf die Entwicklung der Seuche reagieren?
Was das Festival Theater der Welt anbetrifft, haben wir so gut wie keine Möglichkeit auszuweichen. Die Termine müssen wir einhalten und eventuell Möglichkeiten finden, sie trotz aller Schwierigkeiten stattfinden zu lassen. Wir haben mittlerweile gelernt, flexibler mit den Vorstellungen umzugehen.

Das Virus ist sehr temperaturabhängig, es schützt sich unter anderem mit einer Fettschicht, die bei 17,3 °C flüssig wird. Es wird sehr angreifbar, wenn die Temperaturen steigen. Also besteht die Hoffnung, dass die Pandemie in diesem Sommer wesentlich zahmer sein wird, wie es auch im letzten Jahr war.
Im Sommer wird auch schon ein großer Teil der Bevölkerung geimpft sein.

Wann geht es los mit Theater auf dem Gründgens-Platz?
Ab dem 20. Mai werden wir mit einer großen Produktion aus dem Großen Haus raus auf den Platz gehen: Hausregisseur Roger Vontobel inszeniert „Das Rheingold“ nach Richard Wagner, das Libretto dazu stammt von Feridun Zaimoglu und Günter Senkel. Es wird keine Oper, aber es wird opulent.

Was wird sonst noch alles auf den Spielplan kommen?
Natürlich wird es Inszenierungen vom Schauspielhaus aber auch vom Jungen Schauspiel geben. Das asphalt festival wird ebenfalls die Freilichtbühne bespielen, und das Jubiläum Beuys2021 will die Möglichkeiten der Bühne für sich nutzen. Außerdem sind Künstler und Gruppen der Düsseldorfer Kulturszene eingeladen, mit ihren Projekten die Bühne und die Tribüne zu nutzen. Es gibt noch ein paar freie Termine.

Ist die Freilichtbühne nur eine Antwort auf Corona oder auch eine weitere neue Möglichkeit fürs Theatermachen in Düsseldorf?
Wir sind im vergangenen Sommer häufig gefragt worden, ob wir nicht Open-Air-Theater machen wollen. Diesen Wunsch können wir im kommenden Sommer erfüllen. Auch aus Gründen der Nachhaltigkeit wird die Tribüne dauerhaft erhalten bleiben. Man kann sie flexibel auf- und abbauen, je nach Bedarf einsetzen und bespielen. Die ersten Planungen für den Sommer 2022 sind schon angedacht.

Wir wollen hoffen, dass uns die Corona-Seuche keinen Strich durch unsere Rechnung macht. - Herr Schulz, vielen Dank für das Gespräch.

www.dhaus.de

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