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ZOE / HAUS MAWU MAWU LISA.
Foto: Eva Berten

Politiken der Verteidigung und Suche nach dem kulturellen Erbe

Der Oktober bietet neue Tanzstücke aus NRW: Regionale Choreograf*innen feiern am tanzhaus nrw Premiere

Shield is a Weapon (Fr 10.10. + Sa 11.10.) ist die erste Arbeit von Liza Baliasnaja am tanzhaus nrw. Die Choreografin, Performerin und Pädagogin lebte und arbeitete in den letzten zehn Jahren in Litauen, Belgien, Frankreich und Deutschland – und hat sich nun in Köln niedergelassen. Liza Baliasnaja untersucht in dieser Arbeit das aufgeladene Zusammenspiel von Verletzlichkeit und Aggression, von Verhüllung und Konfrontation: Ein Schild bietet Schutz und schottet zugleich ab. In einer als gefährlich empfundenen Welt werden Schilde, Mauern, Tore und Gren­zen errichtet. Vorgänge der schützenden Abschirmung sind untrennbar mit unserem Alltag verbunden. Durch den Perspektivwechsel, mal hinter, mal vor dem Schild, reflektiert das Tanzstück Themen wie (Selbst-)Zensur und Politiken der Verteidigung. Dabei lotet Liza Baliasnaja in ihrem Solo Grenzziehungen zwischen Innen und Außen, zwischen dem Selbst und dem Anderen choreografisch aus: durch Be­wegung, vokale Klanglandschaften und Text. Der Mund der Performerin wird dabei gleichzeitig zum Schild und zum Tor, das einmal geöffnet in vielen Zungen spricht und die Vielstimmigkeit des einzelnen Subjekts zum Ausdruck bringt.

Mit der Premiere von MAWU LISA (Fr 31.10. + Sa 01.11. + So 02.11.) kommt Marie-Zoe Buchholz / ZOE, interdisziplinäre Performance-Künstlerin und Kuratorin aus Düsseldorf, zurück ans tanzhaus nrw. ZOEs künstlerische Praxis verbindet Ästhetiken des Voguing und Ballroom, Physical Theatre, Club- und Free Styles, Spoken Word und Vokalmusik. Getrieben von der Sehnsucht, sich an die eigene Herkunft und Ahnenlinien zu erinnern sowie Heimat zu schaffen, erzählt ihr neues Bühnenstück MAWU LISA eine Geschichte der afrikanischen Diaspora in der Ästhetik eines afro-futuristischem Märchens: Sechs Schwarze Performer*innen begeben sich auf eine multi-sphärische Suche nach ihrem individuellen und kollektiven, kulturellen und spirituellen Erbe. Dabei reflektieren sie identitätsstiftende, popkulturelle sowie politische Momente und greifen koloniale Bilder auf, um sie zu revidieren. Sie ergründen körperlich archiviertes Wissen, spirituelle Praktiken und familiäre Traditionen. Die afro-diasporischen Künste, so auch Krump und Voguing (Ballroom), entstanden in urbanen Umgebungen, in denen die Tanzstile als Ausdrucksmittel für marginalisierte und diskriminierte Gruppen dienten. Die Inszenierung ist auch für Besucher*innen ab 14 Jahren geeignet. 

Im Oktober findet außerdem eine neue Ausgabe von Now & Next (Fr 17.10. + Sa 18.10.) statt. Die Plattform für choreografischen Nachwuchs zeigt regelmäßig erste eigene Arbeiten, Projekte und Arbeitsstände von jungen Künstler*innen aus NRW. An einem Abend werden bis zu drei kurze Stücke präsentiert. Das ist abwechslungsreich und immer spannend! Die Aufregung von Künstler*innen, die oft erstmals Bühnen bespielen, ist spürbar. Zuschauer*innen erhalten hier einen Einblick in das künstlerische Schaffen von Morgen und lernen neue Stimmen der Tanzszene kennen. 

Im Anschluss an alle drei Programmpunkte, Shield is a Weapon, MAWU LISA und Now & Next, bietet das tanzhaus nrw die Möglichkeit mit den jeweiligen Künstler*innen ins Gespräch zu kommen. So kann man sich gemeinsam über das Erlebte austauschen, Fragen stellen und so mehr über Themen, Anliegen und Besonderheiten des zeitgenössischen Tanzes erfahren. Die Termine für die Talkformate findet ihr online.

Erlebe Tanz in Düsseldorf: www.tanzhaus-nrw.de

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