Das Jahr 2021 bringt für das FFT Düsseldorf einen echten Neuanfang. Am Konrad-Adenauer-Platz, ganz in der Nähe des Düsseldorfer Hauptbahnhofs, entsteht in der ehemaligen Hauptpost das kulturelle Zentrum KAP1, in dem das internationale Produktionshaus gemeinsam mit der Zentralbibliothek und dem Theatermuseum ein neues Zuhause findet. Zu Beginn dieses aufregenden Jahres spricht die künstlerische Leiterin und Geschäftsführerin Kathrin Tiedemann über die Aufbruchsstimmung.
Das Jahr 2020 war kein gutes Jahr für das Theater. Worauf freuen Sie sich besonders, wenn sie an den Umzug in diesem Jahr denken?
Tiedemann: „Uns bietet sich rund 20 Jahre nach der Gründung des FFT die Möglichkeit eines Neuanfangs. Wir beschäftigen uns schon seit Jahren mit unserer neuen Nachbarschaft, dem lebendigen urbanen Zentrum Düsseldorfs. Nachdem wir bisher mit unseren Spielstätten an zwei verschiedenen Standorten zu finden waren, freuen wir uns auf die klare Verortung an einer Adresse, die auch dem Publikum die Orientierung erleichtern wird. Reizvoll ist natürlich auch die Aussicht auf einen größeren, flexibel zu nutzenden Theatersaal und ein großzügiges Foyer.“
Wie konkret sind die Vorbereitungen für den Umzug jetzt schon?
Tiedemann: „Die Eröffnung ist für Herbst 2021 geplant. So ein Theaterumzug ist allerdings ziemlich aufwändig. Ende 2020 haben wir uns von unseren bisherigen Bühnen verabschiedet und machen uns nun startklar für den Aufbruch. Es gibt viele praktische Punkte zu bedenken, aber wir möchten uns auch inhaltlich mit der Transformation beschäftigen. „Ein Theater zieht nicht einfach um“, wie die langjährige Kennerin des FFTs, die Theaterwissenschaftlerin Ulrike Haß, für unser aktuelles Programmheft geschrieben hat. Sie meint damit, dass die Zusammenhänge von Stadt und Theater sich bei so einem Umzug in all ihren Dimensionen mit verändern. Wir wollen fragen, was es bedeuten kann, ein neues Theater zu eröffnen.“
Was geschieht in der Zeit bis zur Eröffnung am neuen Ort?
Tiedemann: „Wir machen den aktuellen, temporären Zustand des Übergangs zum Programm und melden uns als „Theater ohne Haus“ von verschiedenen Orten in der Stadt, kooperieren mit Partnern und sind auch weiterhin online aktiv. Einerseits erfordert es die aktuelle pandemische Situation, dass wir über Erweiterungen unserer Aufführungsmöglichkeiten nachdenken. Andererseits begreifen wir den Stadtraum schon lange als unsere Bühne. Erfahrungen mit Inszenierungen im öffentlichen Raum und an Orten, die nicht als Theater ausgewiesen sind, begleiten von Anfang an unsere Praxis.“
„Ohne Haus“ bedeutet also nicht nur Verzicht und Verlust?
Tiedemann: „Ganz im Gegenteil. ‚Ohne Haus‘ zu sein, steht für uns für die Imagination neuer Möglichkeiten. Als „Theater ohne Haus“ möchten wir die bevorstehende Transformation erfahrbar machen. Die Phase des Übergangs von Januar bis Juli 2021 widmen wir dem Verhältnis von Stadt und Theater: Gemeinsam mit Künstler*innen und Zuschauer*innen wollen wir Vorstellungen eines zukünftigen Theaters entwerfen. Ausgehend vom neuen Standort im Düsseldorfer Bahnhofsviertel ziehen wir unsere Kreise bis an die Peripherie der Stadt und darüber hinaus. Recherchen, Erkundungen und Exkursionen ebenso wie mobile Inszenierungen und Kooperationen sind bereits in Vorbereitung.“
Welche Programmpunkte erwarten die Zuschauer*innen? Wie abhängig sind Sie dabei von der aktuellen Lockdown-Situation?
Tiedemann: „Ab sofort finden alle Interessierten online umfangreiches Material rund um unseren Umzug und zu verschiedenen Aspekten eines nomadisierenden, sich transformierenden Theaters. Neben unseren digitalen Programmpunkten, die unabhängig von den pandemiebedingten Einschränkungen stattfinden werden, sind Veranstaltungen bei unseren Partner*innen zum Beispiel in der Planwerkstatt 378, in der Kunsthalle oder der Realschule Friedrichstadt in Vorbereitung. Das Programm muss zu diesem Zeitpunkt vorläufig sein. Geplant sind Produktionen unter anderem mit Verena Billinger & Sebastian Schulz, Maura Morales, subbotnik, machina eX, Antje Pfundtner in Gesellschaft und pulk fiktion.“
www.fft-duesseldorf.de
Maxhaus Kulturkloster – mehr als ein Veranstaltungsort
Empfehlungen für September
Düsseldorf Jazz Trio feat. Ken Norris
4.9. im Maxhaus
Tag der offenen Tür & Großes Eröffnungsfest
Sa, 6. Sept., ab 15.00 Uhr im ganzen Haus
200 Jahre Stadtsparkasse Düsseldorf
„FESTIVAL200“ am 6. und 7.9. an der unteren Rheinwerft zwischen Apollowiese und Kasematten / Eintritt frei!
Düsseldorf Festival! 2025
10. - 28. September
Erbschaft als Spiel
Premiere (11.9.) von subbotnik am FFT Düsseldorf
Viermal Ravel beim Ballettabend im Opernhaus
Premiere am Freitag den 12.9. im Opernhaus Düsseldorf
»Der Schneesturm« in der Regie von Kirill Serebrennikov
Saisonstart im Schauspielhaus am 12.9. mit Vladimir Sorokins
Tanzt euch zusammen!
Mit einer vibrierenden Disco-Nacht und Begegnungen am Worringer Platz lädt das tanzhaus nrw am 12. und 13. September zur neuen Spielzeit ein
Der Fall McNeal von Ayad Akhtar
Premiere im Kleinen Haus am 14.9.
Julie Murphy & Ceri Rhys Matthews (UK)
17.9. in der Jazzschmiede: Walisische Folk Songs
Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen von James Krüss
Junges Schauspiel, Premiere im Central 1 am 19.9.
Das Floß der Medusa nach Georg Kaiser — Stadt:Kollektiv
Premiere im Central 2 am 19.9.
21. Niederrhein Musikfestival
Kreative Synergien – Musik als Schnittpunkt der Künste und Kulturen (17.8. – 19.9.)
Neue Spielstätte: Central
Doppelpremiere und Familienfest im Central
20 Jahre IDO-Festival in Düsseldorf
26. September bis 3. November 2025
Was ihr wollt von William Shakespeare
Premiere im großen Haus am 27.9.
DÜSSELDORF FESTIVAL!
Vorschau: 10.9.-28.9.2025
Der Herbst im Kom(m)ödchen
Ein Überblick über alle Highlights im Kom(m)ödchen für die Spielzeit nach der Sommerpause bis Oktober.
Igudesman & Joo verabschieden sich von der Bühne
Abschiedsshow in der Tonhalle
Zakk
Musikalische Highlights im August
Jazz und Weltmusik für alle!
Die Konzerte im August
Schumann@Max „Gespräch zu viert“
Am 1.7. im Maxhaus
asphalt pflastert den Sommer mit Kunst
Vom 8. zum 27. Juli findet die 13. Festivalausgabe statt, mit Theater, Performances, Konzerten und Lesungen an sieben Spielorten.
Lichterfest 2025: FARBSPIELE IM SCHLOSSPARK
Am Samstag, den 12. Juli im Schlosspark