Düsseldorf tut sich schwer. Die Außendarstellung der Kunst in Form von öffentlichen Skulpturen ist mäßig. Dabei, Kunst ist systemrelevant und gerade im allen zugänglichen Raum sensibilisierend, lehrreich und tröstend. Immerhin hat Düsseldorf, in Obhut verschiedener Träger, eine hohe Dichte öffentlicher Ausstellungsinstitute. In deren Umgebung, der Kunsthalle ebenso wie im Ehrenhof, außerdem am Landtag, befinden sich etliche essentielle Außenskulpturen. Sie weisen auf bessere Zeiten für die Kunst, sind jedoch kaum aktuell. Dass es darüber hinaus im gesamten Stadtgebiet herausragende Werke gibt, hat Helga Meister in ihrem Buch „Kunst im Freien“ (²2022) dargelegt, das die Überblicksbände von Clemens von Looz-Corswarem/Rolf Purpar (1996) und Wolfgang Funken (2012) fortsetzt. Es erzählt die Geschichten der Skulpturen von Künstler:innen wie Stefan Demary, Angelika Freitag, Maria Nordman oder Stefan Sous. Nicht vergessen werden sollten die besten Wandmalereien und Graffiti: Auch sie sind Angebote zum Sehen im öffentlichen Raum. - Aber was ist an relevanten Skulpturen in jüngster Zeit hinzugekommen, abgesehen von der Kunst am Bau in den U-Bahn-Stationen der Wehrhahn-Linie und außer dem „Beulenmann“ von Paloma Varga Weisz auf dem Vordach des Hauptbahnhofs oder der Figurengruppe von Claus Richter gegenüber vom KIT?
Monheim hingegen, einen Katzensprung von Düsseldorf entfernt, bereichert – bei freilich anderer Haushaltslage – seine Innenstadt offensiv, aber nicht planlos mit herausragender Kunst, darunter von Künstlern, die auf Plätzen oder an Straßen in Düsseldorf vertreten sein sollten. Nach u.a. Markus Lüpertz und Thomas Stricker und bevor in diesen Wochen Werke von Tony Cragg und Mischa Kuball hinzukommen, wurden im Oktober zwei Skulpturen des dänischen Bildhauers Jeppe Hein eingeweiht. Sie befinden sich im Stadtzentrum am Eierplatz, und deswegen hat Hein als Ausgangsform das Ei gewählt. Im einen Fall handelt es sich um einen getaktet aufsteigenden, betretbaren Wasserpavillon. Im anderen um einen Spielplatz aus linear geschwungenen Formkonstruktionen, der auch von Erwachsenen (Jeppe Hein spricht von großen Kindern) zu erkunden ist und bei dem es sich um seine erste Arbeit dieser Art und Funktion handelt.
Ein Brunnen aus Wasserwänden von Jeppe Hein, in dessen Mitte man sich, bei anderer Struktur, ebenfalls aufhalten kann, befindet sich bereits seit einigen Jahren vorm Museum Morsbroich in Leverkusen, und der dortige Park ist jetzt um ein „Hexenhäuschen“ von Mark Dion erweitert worden. Und in Krefeld wurde unlängst die „Planar Composition for Esters Garden House“ von Andrea Zittel hinter Haus Lange Haus Esters eingeweiht und wird aktuell von einer Einzelausstellung der amerikanischen Künstlerin flankiert … Von all dem und erst recht von solchen Skulpturen-Arealen wie dem der Michael und Eleonore Stoffel-Stiftung in Köln oder dem Wuppertaler Skulpturenpark Waldfrieden kann Düsseldorf nur träumen – sollte an den Träumen aber dran bleiben, unbedingt.
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