Cloud Atlas
USA, D 2011, Laufzeit: 164 Min., FSK 12
Regie: Lana Wachowski, Andy Wachowski, Tom Tykwer
Darsteller: Tom Hanks, Halle Berry, Jim Broadbent, Hugo Weaving, Jim Sturgess, Doona Bae, Ben Whishaw, James D'Arcy, Zhou Xun
>> www.cloudatlas-derfilm.de
so la la
Kollerteral.. (54), 25.01.2013
Jo, das Buch ist gut geschrieben, der Aufbau an sich clever erdacht, dennoch fand ich es in seiner formalen und inhaltlichen Struktur nicht wirklich schlüssig (wenn man vom versöhnlichen Ende einmal absieht). Dementsprechend barg ich tatsächlich die Hoffnung, die Wachowskis könnten diese Story filmisch überzeugender darstellen, als es das Buch für mich in der Lage war.
Wer deren Vorgänger "Speed Racer" und dessen grandios-verspielte Montage kennt, ahnt vielleicht worauf ich hinaus möchte. Und zugegeben, manche Szenen fügen sich tatsächlich gut ineinander, dennoch fehlt es insgesamt an Wagemut, die Zusammenhänge zwischen den einzelnen Erzählsträngen mittels ausgeklügeltem Schnitt deutlich zu machen (auch wenn es schon wagemutig genug ist, sich überhaupt eines solchen Mammut-Projekts anzunehmen).
Vielleicht liegt es daran, daß hier gleich mehrere Regisseure am Werk waren und das Gesamtergebnis daher genauso bruchstückhaft wie die Romanvorlage wirkt. Mich jedenfalls hat der Film in seiner Umsetzung wider meiner Erwartung doch mehr gelangweilt als das Buch. Fazit: unausgegoren und dennoch einen Blick ob des gut aufgelegten Schauspieler-Ensembles wert.
phantastisch langweilig
meenhard (6), 16.12.2012
angenehm fotografiert, bemühte Schauspieler, aber schnarchig inszeniert- was wohl am Drehbuch gelegen haben muss.
Nicht sehenswert, maximal etwas für einen Feiertag zwischen 13 und 15 Uhr daheim... .
Überbewertet
Matt513 (266), 09.12.2012
Bestätigte mühelos den durchwachsenen ersten Eindruck der Vorabberichterstattung. Aber ich wußte es ja nicht besser und bin reingegangen.
Zunächst mal: Es ist korrekt, daß hier 6 Episoden auf verschiedenen Zeitebenen recht raffiniert miteinander in Beziehung gesetzt sind. Nett, wie sich dann manchmal an den Handlungsstrang einer Episode jener einer anderen mit einer scheinbar passenden nächsten Szene anfügt.
Dann muß aber die Frage gestattet sein, ob's hier primär darum ging, ein Stück Videokunst zu schaffen, vielleicht den Anspruch auf den 'Bester Schnitt'-Oscar anzumelden - oder eben eine Geschichte mit Substanz zu erzählen. Tja und nimmt man nun die furiose Schichtung der unterschiedlichen Erzählebenen weg, die auch ohne weiteres verstehbar ist, dann bleibt eben leider nur erstaunlich wenig Inhalt zurück. Mit Allgemeinplätzen à la 'unser Leben gehört uns nicht allein', 'die Starken beherrschen die Schwachen' oder 'alles hängt miteinander zusammen' bleibt die Botschaft insgesamt zu beliebig, als daß man eine Großproduktion von knapp 170 Minuten darüber rechtfertigen könnte. Fast ketzerisch könnte man angesichts dessen formulieren - hatte die Romanvorlage es überhaupt verdient, verfilmt zu werden?
Und emotional nahm der Film mich überhaupt nicht mit; da war nichts, was man nicht schon mal irgendwo anders gesehen hätte. Mithin muß gesagt werden, der Film zitiert ungeniert eine ganze Reihe von Vorbildern, ohne daß dies auch nur irgendwie Sinn machen würde. Zugegeben weiterhin, von Tom Hanks war ich früher ein großer Fan, habe ihm einen Film wie Illuminati aber nie verziehen, daher kein Vergnügen mehr an seinen neueren Darbietungen. Halle Berry, Susan Sarandon, Hugh Grant - warum, wofür? Einzig Jim Broadbent, ferner Doona Bae sowie Hugo Weaving gefielen. Die Maske ist, nun ja, beeindruckend. Jeder spielt viele Rollen, aber ähnlich wie die vielen Handlungssprünge lenkt dies die Aufmerksamkeit nur vom wesentlichen ab.
Kein Film, den man unbedingt gesehen haben muß.
Ein großes Epos
Raspa (390), 20.11.2012
Einwände zu formulieren ist leicht möglich: "Alles hängt mit allem zusammen" - ist das eine solch bahnbrechende Erkenntnis? Schauspieler, die in mehreren Rollen agieren, zum Teil sogar in solchen des anderen Geschlechts, ist das nicht ein bisschen viel an Mummenschanz? Erinnern die Kampf- und Verfolgungsszenen in den Koreasequenzen nicht allzu sehr an frühere SF - Filme, wie etwa Minority Report von Spielberg? Und so ließe sich noch einiges mehr bekritteln.
Aber, aber: Wann ist man zuletzt so total in einen Kinofilm von ca. drei Stunden Länge eingetaucht, ohne sich auch nur einen Moment zu langweilen? Die beiden anderen Autoren haben die Vorzüge von Cloud Atlas überaus zutreffend beschrieben, so dass ich mich nicht zu wiederholen brauche. Ich denke, dies ist ein Film, den man unbedingt ein 2. Mal ansehen kann, ja sogar sollte, wobei mich dann die OV reizen würde, besonders um zu hören, wie das seltsame Englisch, das die Menschen in den Zukunftsszenen sprechen, im Original klingt ( übrigens ist es eine eine sehr gute Idee, auch die Veränderungen, denen eine Sprache im Laufe der Zeit unterworfen ist, mitzubedenken und nicht einfach davon auszugehen, man werde auch in ferner Zukunft so wie heute sprechen. Freilich klang einiges im Deutschen etwas bemüht fremdartig, die Übertragung war sicherlich ein schwieriges Problem ).
Dies ist einer der Filme, die man unbedingt im Kino sehen sollte, also warten Sie nicht zu lange mit dem Besuch!
Kein Cloud Salat..
Das Auge (335), 19.11.2012
..wie ich in etwa als Kritik hier und da gelesen habe. Wenn Filmkritik sich an Kleingkeiten aufhängt und darauf schließen lässt, dass jemand einen Schnellschuss abgibt, weil bald Redaktionsschluss ist, nun ja, wer braucht dies noch?
M. E. ein wunderbarer intelligent gemachter Film mit hervorragenden Schauspielerinnen und Schauspielern in jeweils mehreren Rollen mit Herz, Liebe, Humor, Aktion, Grausamkeit, Gier, Verschlagenheit, Güte, Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft: also das volle Programm.
Mögen einige Kritiker ein Haar in der Suppe finden, weil sie es bemüht suchen: Ich empfehle den Film als sehr sehenswert
Über die Verzahnungen der Geschichten, die Übergänge, gegenseitigen Bezüge und Verweise sowie die Entwicklung der Figuren über die Zeitebenen hinweg kann man noch lange diskutieren und sich auf Dinge aufmerksam machen, die einem selbst entgangen sind. Kino fürs Köpfchen mit hohem Unterhaltungswert und viel Tiefgang. Wer sich allerdings nur max. 90 Min. konzentrieren kann, der solte den Film meiden.
Was ist schon ein Tropfen im Ozean
otello7788 (554), 15.11.2012
Ich hatte meine Zweifel ob die filmische Umsetzung des komplexen Meisterwerks von David Mitchell gelingen könnte. Aber der Film ist sehr gelungen. Die Geschichten sind viel stärker ineinander verwebt und anders als das Buch komponiert. Die Bilder sind von einer zum Teil noch nie gesehenen Intensität und kongruent zu meinem Kopfkino, das ich beim Lesen hatte. Ich kann natürlich nichts darüber sagen, ob man als unbedarfter Zuschauer den Film überhaupt versteht, kann mir aber gut vorstellen, daß man trotzdem in seinen Sog gezogen wird.
Ich habe mich seit Monaten auf den Film gefreut und bin trotz höchster Erwartungen zufrieden, wenn nicht sogar begeistert.