Himmelblau und Sonnenlicht und helles Rot wie die Haut am Strand, dazu große Anteile Weiß, welches alles noch etwas leichter macht. Luftig mit der Farbe, leichthin erzählerisch – so ist die Ausstellung in der Kunsthalle am Grabbeplatz konzipiert. Aber dann kam der Krieg gegen die Ukraine. Der Titel der Ausstellung – „Happiness Is a State of Mind“ – wurde mit schwarzer Sprayfarbe durchgestrichen, er wird nun zur reinen Hoffnung für die Zukunft, die eigentlich schon begonnen hatte. Ursprünglich wollte die Ausstellung das (relative) Ende von Corona und das Glück und das Friedfertige feiern, vorgetragen von Düsseldorfer Künstlerinnen, geboren zwischen 1936 und 1994. Ihr anregend orchestriertes Zusammenspiel legt Sinn frei und erhellt sich gegenseitig. Im Kinosaal vermittelt der Pavillon von Martin Pfeifle die Idee eines Labyrinths, vergleichbar der kaleidoskopischen Struktur eines Spiegelkabinetts, aber mit wechselnden Farben, die durch Lamellen von einem Segment zum nächsten leiten. Die Systematik vermittels der unterschiedlichen Höhen und Farben der drei ineinander verschachtelten Kuben überschaut man von oben, von der Galerie aus.
Dort greift Erika Hocks transparente Skulptur aus farbigen Fäden die Idee der Begehbarkeit auf, als Inbegriff des Schwebenden. Zugleich korrespondiert sie mit den Schichtungen aus Papierstreifen von Chris Reinecke, die Collage mit Malerei und Zeichnung vereinen. Das Lichte der Farbklänge leitet dann weiter zur Malerei von Jörn Stoya, der die Pigmente von Hand in die Leinwand gerieben hat, wobei plastisch erfahrbare, zueinander versetzte blockhafte Bahnen entstehen. Jan Albers erzeugt ebenfalls Farbräume, zumal als Reliefs, die an Felsgestein erinnern. Und dann weisen diese grobkantigen Formationen in ihren neonleuchtenden Farben auf die perfekten Flächen zueinander strebender Körper bei Vivian Greven. Das Verschwinden der Figur, die als Spur vorhanden bleibt, thematisieren die Malereien von André Niebur; im Aufsteigen an der Wand führen sie zum tagebuchartigen Fries von Dietmar Lutz. Gleichzeitig stellen sich Verwandtschaften von Laura Aberham, die mit Tatjana Valsangs Assoziationen an Naturphänomene kreativ Pingpong spielt, zu Jörn Stoya ein. Und von Christoph Schellberg, Hedda Schattanik & Roman Szczesny war noch gar nicht die Rede. Sie bringen einen Klang des Unentdeckten und Utopischen in diese Ausstellung. Es war so schön gedacht, und dann stimmt es auch wieder: Die Lebensfreude sollte uns, wie Kunsthallen-Direktor Gregor Jansen sagt, in diesen beschwerten Zeiten nicht abhanden kommen.
Laura Aberham, Jan Albers, Vivian Greven, Erika Hock, Dietmar Lutz, André Niebur, Martin Pfeifle, Chris Reinecke, Hedda Schattanik & Roman Szczesny, Christoph Schellberg, Jörn Stoya, Tatjana Valsang
bis 22. Mai in der Kunsthalle Düsseldorf
www.kunsthalle-duesseldorf.de
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