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Filmfestspiele Venedig 2016

Vorbericht von Kalle Somnitz

Wim Wenders nimmt für Deutschland am Rennen um die Löwen bei den 73. Filmfestspielen in teil. Nach einem Buch von Peter Handke hat er „Die schönen Tage von Aranjuez“ verfilmt - wieder in 3D, der Film wird bereits im November bei uns im Atelier zu sehen sein. Ansonsten sind immerhin noch vier weitere deutsche Koproduktionen im Programm. An erster Stelle sei die deutsch/französische Produktion „Frantz“ von  François Ozon genannt, die noch in diesem Monat bei uns zu sehen sein wird und nebenstehend besprochen ist. Auch Terrence Malick („The Tree of Life“, „Der schmale Grat“) hat mit deutschem Geld gedreht. Seine poetische Kino-Dokumentation „Voyage of Time“ hat bereits nach der Präsentation erster Filmausschnitte für Furore gesorgt. Das bildgewaltige Epos, bei dem sich das Universum vor den Augen der Zuschauer entfaltet und Kosmos und Erde sich in all ihrer Schönheit zeigen, soll eine Erfahrung für die Sinne, Geist und Seele sein. Weitere deutsche Koproduktionen sind Andrei Konchalovskys „Paradise“, Amat Escalantes „The Untamed“ und Martin Koolhovens „Brimstone“.

 

Zur Eröffnung des Festivals am 31. August wird getanzt, gesungen und ganz groß geträumt. Nach seinem phänomenalen oscargekrönten Erstling „Whiplash“ lässt Regie-Wunderkind Damien Chazelle mit Emma Stone und Ryan Gosling in den Hauptrollen die Goldene Ära Hollywoods wieder auferstehen. In seiner Liebeserklärung an die Musik, Los Angeles und das Verwirklichen von Träumen gibt es auch ein Wiedersehen mit J.K. Simmons, dem Angst einflößenden Musiklehrer aus „Whiplash“. So geben die Amerikaner mal wieder den Startschuss und bestimmen auch das weitere Festivalprogramm. Zum Beispiel mit “Nocturnal Animals”, dem neuen Film von Modedesigner Tom Ford, dessen Erstling “A Single Man” ebenfalls in Venedig lief. Damals gewann Colin Firth den Darstellerpreis, bevor der Film weltweit die Herzen der Zuschauer eroberte.

In Pablo Larrains “Jackie” spielt Nathalie Portman Jackie Kennedie, mit der wir hier nach dem Tod ihres Mannes bei Trauer und Traumata mitfühlen dürfen, und auch die Iranerin Ana Lily Amirpour ist nach “A Girl Walks Home Alone at Night” in den Himmel Hollywoods aufgestiegen. Ihr neuer Film “The Bad Batch” weist jedenfalls mit Keanu Reeves, Jim Carrey und Giovanni Ribisi einen bemerkenswerten Cast auf.

Ebenfalls bereits im September in unseren Kinos sehen ist „The Light between Oceans“ vonDerek Cianfrance („The Place beyong the Pines“ und „Blue Valentine“) in dem Michael Fassbender und Alicia Vikander eine herzzerreißende Liebesgeschichte spielen, die auch nebenstehend besprochen ist. Freuen darf man sich auch auf Denis Villeneuves („Sicario“) Sci-Fi-Thriller „Arrival“, in dem Amy Adams, Jeremy Renner und Forest Whitaker ein Eliteteam bilden, das die zeitgleiche Landung von zwölf mysteriösen Raumschiffen in unterschiedlichen Regionen der Welt untersuchen sollen. Ihr Streben nach Antworten gerät bald zum Rennen gegen die Zeit - die eigene und die der gesamten Menschheit.

Und auch Hollywood-Haudegen Mel Gibson („Braveheart“) kehrt für „Hacksaw Ridge“ nach zehn Jahren erneut in den Regiestuhl zurück. Das auf einer wahren Begebenheit basierende Epos erzählt die Geschichte von Desmond Doss, gespielt von Andrew Garfield („The Amazing Spider-Man“, „Social Network“), der mit der Medal of Honor geehrt wurde. Der Film, bei dem es sehr amerikanisch zugehen dürfte, wird außer Konkurrenz gezeigt.

Ebenfalls außer Konkurrenz aber typisch österreichisch dürfte Ulrich Seidls neue Dokumentation „Safari“ sein, in der er mal wieder seine Landsleute aufs Korn nimmt und deutsche und österreichische Jagdtouristen auf Safari in Österreich kolportiert. Der Brite Nick Hamm beichtet in „The Journey“ über die Annäherung der Bürgerkriegsparteien in Nordirland. Immerhin sind die beiden Rädelsführer mit Timothy Spall und Colm Meaney großartig besetzt. Und es gibt auch noch ein spätes Wiedersehen mit Emir Kusturica, der in „On the Molky Road“ von einer verbotenen Liebe in Kriegszeiten erzählt. Monica Bellucci spielt die Hauptrolle.

Im nächsten Heft oder auf www.filmkunstkinos.de berichten wir über all die Filme, die wir gesehen haben und wer was gewonnen hat.

Kalle Somnitz

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