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Forum

Es gibt 386 Beiträge von Raspa

Rocketman

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Mamma Mia. Elton!

25.06.2019

Das Leben von Rock- oder Popstars als Film - es ist wirklich ein Trend. Vor dem Hauptfilm ( ich war der einzige Besucher in einer Nachmittagsvorstellung, der Film läuft ja auch schon länger ) erfuhr ich durch die Trailervorschau, dass auch noch Lindenberg demnächst als Hauptfigur im Kino erscheint. Was nun aber den Rocketman betrifft, so muss ich sagen, dass ich die Erzählweise mit einer Rahmenhandlung und vielen Songs, die wie im Musical ( man denke an Mamma Mia ) die Handlung illustrieren, durchaus gelungen finde. Um die einzigartige Kombination von Textschreiber und Komponist Taupin - John wusste ich, dennoch wird einem der Subtext mancher Lieder hier doch deutlicher, z.B. die beiden Seiten diesseits und jenseits der "Yellow Brick Road". Und dass manche Szenen dann ins Surreale gleiten, erscheint mir bei einer solch glitzernden Figur wie E. J. durchaus in Ordnung, besser jedenfalls als ein brav nachbuchstabiertes Leben wie in einigen anderen Biopics. Nur die Aufzählung der Fakten zu Eltons neuem, ordentlicherem Leben seit ca. 1990 hätte nicht sein müssen, war dem Musiker selbst aber wahrscheinlich wichtig, damit nicht das Bild des süchtigen Wüstlings haften bleibt.

Der Fall Collini

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Warum so viel Häme?

16.05.2019

"Solider deutscher Thrillerkitsch" urteilt die SZ und ist damit fast noch großzügiger als die FAZ, die den Film in Grund und Boden stampft. Ich verstehe nicht, warum man den Film so verdammen muss. Natürlich kriegt auch M'Barek dort sein Fett weg, der angeblich aus Gründen der political correctness einen Deutsch-Türken spielen muss. Nun, erst einmal meistert dieser seine Rolle nach meiner Meinung durchaus beachtlich, zweitens ist es im Handlungszusammenhang völlig unwichtig, dass sein Vater Deutscher und seine Mutter Türkin ist, und drittens und vor allem: Wenn dieser populäre Schauspieler dazu beiträgt, dass viele junge Zuschauer, die sonst kaum in diesen Film gehen würden, etwas über die entsetzlichen Verbrechen der Wehrmacht und deren Nicht-Verfolgung in der Bundesrepublik erfahren, dann kann man das nur begrüßen. Sicher kann man an der Figurenzeichnung und der Dramaturgie einiges aussetzen, gleichwohl ist es schwer nachvollziehbar, warum das Feuilleton der großen Zeitungen diesen Film so herunterputzen muss. Man hat den Eindruck, dass die Kritiker von vorne herein entschieden hatten, diese Romanverfilmung könne gar nicht gelingen. Davon sollte man sich nicht abschrecken lassen, sondern sich sein eigenes Urteil bilden. Ich selbst würde sagen: Mit leichten Einschränkungen sehenswert.

Tea with the Dames – Ein unvergesslicher Nachmittag

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Highy recommendable

05.05.2019

It is a genuine pleasure to watch and, of course even more so, to listen to these fabulous four ladies. Their conversation will make you smile, perhaps even laugh. If you can, attend one of the performances in the original language. The subtitles will help you if otherwise you might not understand every detail of their conversation. Anyway, do not miss this clever piece of entertainment.

Van Gogh – An der Schwelle zur Ewigkeit

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Ambivalent

19.04.2019

Sehr, sehr unterschiedlich sind die Kritiken zu Schnabels Künstlerfilm ausgefallen. Begeistert z.B. im Spiegel, geradezu vernichtend dagegen in der Süddeutschen. Ich finde, die gerechte Beurteilung liegt diesmal tatsächlich in der Mitte. Dafoe ist großartig, auch wenn er für den Mittdreißiger van Gogh eigentlich zu alt ist. Das schadet aber seltsamerweise gar nicht: Wir sehen einen, dessen harte Erfahrungen sich in seinem Gesicht abgezeichnet, eingekerbt haben. Und es ist quälend mitzuerleben, auf wieviel Unverständnis er bei fast allen seinen Zeitgenossen trifft. Andererseits macht Schnabel vom Mittel der wackelnden Handkamera einen allzu ausgiebigen Gebrauch. Das wirkt bisweilen ermüdend. Auch ob man die Todesumstände des Malers trotz ihrer Ungeklärtheit so eindeutig darstellen sollte, erscheint fraglich.
Wie auch immer, vor allem dank Defoes großer Darstellungskunst ist der Film letzten Endes unbedingt empfehlenswert.

The Hate U Give

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Thug Life

11.03.2019

Thug Life ist der Titel eines Albums des Rappers 2Pac, das wörtlich etwa "das Leben von Rüpeln ( oder Schlägertypen )" bedeutet. Das passt zu der Dealer-Bande, der der Vater der Protagonistin Starr entkommen ist, um seiner Familie ein black middle-class - Leben zu ermöglichen. Zugleich ist es aber ein Akronym für "The hate you give little infants fucks everybody". Es geht also um den Hass, den schon Kinder aufnehmen und der die Gesellschaft auf Dauer vergiftet. Und das ist genau das Thema dieses sehr sehenswerten Films. "The Green Book" ist eine ehrenwertes Werk über das Thema Rassismus und hat kürzlich den Oscar erhalten, er zeigt aber erstens eine Gesellschaft des vorigen Jahrhunderts und zweitens einen sehr extravaganten schwarzen Protagonisten. Dieser Film hingegen spielt im Hier und Jetzt und zeigt uns das Leben ganz normaler schwarzer Bürger, die aber, egal wie angepasst sie leben mögen, dem alltäglichen Rassismus nicht entgehen können. Dies gilt ganz besonders für die Hauptfigur, die 15jährige Starr, die von ihren Eltern bewusst auf eine fast nur von weißen Schülern der gehobenen Mittelschicht besuchte High School geschickt wird. Scheinbar wird sie dort von allen akzeptiert, man gibt sich gerne liberal und tolerant. Dieses Bild und Starrs gesamte Welt gerät jedoch ins Wanken, nachdem ihr Jugendfreund Khalil, der sie nach einer Party heimfahren will, bei einer Polizeikontrolle erschossen wird. A. Stenberg stellt die junge Frau mit all ihren widerstreitenden Gefühlen, ihren Ängsten und Freuden überaus überzeugend dar. Wir waren zufällig in den USA, als eine ähnliche grundlose Erschießung in Ferguson passierte, und viele Bilder im Film haben mich an die damalige Berichterstattung erinnert.
Gibt es Einwände? Nun ja, in manchen Szenen ist die Musik zu aufdringlich. Da wäre weniger wieder einmal mehr. Die weiße Freundin Haley, die sich plötzlich als verkappte Rassistin erweist, erschien mir überzeichnet. Und der Schluss war nach allem, was zuvor geschah, ein wenig zu harmonisch ( wohl auch im Gegensatz zur Buchvorlage, in der die Familie aus der bisherigen Neighborhood flieht ).
Das alles zählt jedoch nicht allzu viel gegenüber dem großen Vorzug, dass dieses wichtige Thema hier einmal konsequent aus schwarzer Sicht dargestellt wird.

Kindeswohl

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Paraderolle für Emma Thompson

24.02.2019

Erste Empfehlung: Wenn Sie den Roman noch nicht kennen, lesen Sie ihn. Er ist großartig. Zweitens: Der Film kann die Lektüre nicht ersetzen ( Binsenweisheit natürlich ), das Drehbuch wurde aber von McEwan selbst verfasst und ist von daher schon vertrauenswürdig. Vor allem hat man für die Hauptrolle der Richterin Fiona in Emma Thompson die ideale Besetzung gefunden. Ihr Spiel ist nuanciert und an manchen Stellen geradezu ergreifend. Eine wirklich reife Leistung! Sie vor allen Dingen macht den Film sehenswert.

Die Frau des Nobelpreisträgers

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The wife

03.02.2019

Das ist der Titel des Romanvorlage, kurz und bündig. Deshalb braucht man sich über den deutschen Verleihtitel nicht zu sehr ärgern. Ich gebe mobile allerdings insoweit recht, dass die Leistung der Darsteller/innen, insbesondere natürlich die von Glenn Close, diejenige von Drehbuch und Regie übertrifft. Ohne Close, Pryce und die anderen hätte es in der Tat ein ziemlich mittelmäßiger Film werden können. Im Grunde ist es ja das alte Ibsen - Thema von der Lebenslüge, die spät, zu spät enthüllt wird, welche hier verhandelt wird. Eine kleine Gegenüberstellung verdeutlicht dies ( und das ist dann doch sehr schön inszeniert ): Zu Beginn, als die ersehnte Nachricht aus Stockholm eintrifft, hüpfen beide auf dem Bett herum, und Joe ruft ausgelassen: "Ich habe den Nobelpreis, ich habe den Nobelpreis!" Sehr viel später sehen wir in einer Rückblende das junge Paar, das gerade erfahren hat, dass der erste, damals schon weitgehend von ihr geschriebene Roman vom Verlag angenommen worden ist. Wieder tanzen beide ausgelassen herum, doch diesmal rufen beide: "Wir werden veröffentlicht, wir werden veröffentlicht!"
Ansonsten lohnt sich ein Besuch vor allem, damit man die Mimik einer fabelhaften Schauspielerin auf der großen Leinwand genießen kann.

Green Book – Eine besondere Freundschaft

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Two great actors

01.02.2019

Ja, das Ende mit der Weihnachtsfeier ist ein wenig dick aufgetragen. Gewiss, die Szene zu Beginn mit den von Tony weggeworfenen Gläsern, aus denen die beiden schwarzen Handwerker getrunken haben, ist etwas sehr plakativ. Ja, die Schrecken des Rassismus im tiefen Süden der USA hätten durchaus noch drastischer demonstriert werden können. But so what? Wenn zwei so grandiose Darsteller wie Mortensen und Ali zu bewundern sind, zählen diese Einwände nur wenig. Und es ist auch so schon schlimm genug, welchen Demütigungen Menschen mit einer bestimmten Hautfarbe im Laufe der gezeigten Reise noch vor gut 50 Jahren ausgesetzt waren ( und es teilweise auch heute noch sind ). Ein ganz wichtiger Aspekt in der durchaus ambivalenten Beziehung der beiden Protagonisten ist die Sprache: Dons geschliffenes und von Bildung gesättigtes Englisch gegenüber Tonys grobschlächtigem Straßenenglisch. Deshalb sollte man, wenn möglich, die OV besuchen, da selbst eine gute Synchronisation nicht getreulich wiedergeben kann, wie sehr das jeweilige Sprachregister auch das Denken der Personen prägt. Alles in allem also eine dringende Empfehlung!

Hereditary – Das Vermächtnis

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Kein Meilenstein

08.01.2019

Ich teile die ehr reservierte Einstellung von Cinemoenti. Die Schauspieler sind alle toll, und auch die Sorgfalt in den Details des Szenenaufbaus ist scon bewundernswert. Aber die Story ist für mich einfach ein Schmarrn, auch wenn Regisseur und Darsteller noch so sehr betonen, wieviel psychologische Feinarbeit im Drehbuch stecke. Ich jedenfalls habe schon bessere Horrorfilme gesehen.

Der Junge muss an die frische Luft

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So muss es gewesen sein

04.01.2019

Ja, so muss es gewesen sein, im Ruhrgebiet Anfang der 70er Jahre.Wie liebevoll die Straßen mit den stets draußen spielenden Kindern, die grünen Ränder der Städte, und ganz besonders die Wohnungen und der Einkaufsladen als tägliche Begegnungsstätte der Nachbarschaft wiedergegeben werden! Da stimmt einfach jedes Detail. Mit Recht wird der kleine Julius Weckauf überall über den grünen Klee gelobt, da hat Caroline Link wirklich genau den richtigen Jungen für diese schwierige Rolle gefunden. Aber auch die anderen Familienmitglieder, die Eltern, die Ommas und Oppas, die Tanten und Onkel - alle ganz großartig besetzt. Vor allem wirkt nichts überdreht, die Regisseurin weiß genau, wie sie allzu große Gefühligkeit vermeiden muss. Allenfalls das Auftreten des realen HaPe K. am Ende des Films war für meine Begriffe eher unnötig. - Falls Til Schweiger nach seinem amerikanischen Honig - Desaster mal Nachhilfe darin braucht, wie man eine wahrhaftige Tragikomödie dreht, dann sollte er sich mal bei Frau Link informieren.

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