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Forum

Es gibt 386 Beiträge von Raspa

Ein Mann namens Otto

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Grouchy Tom

06.08.2023

Grundsätzlich kann man sich ja fragen, warum die Amerikaner gute europäische oder asiatische Filme häufig noch einmal neu verfilmen müssen. Auch hier ist die Zweitfassung nicht wirklich besser als das Original, dafür aber etwas weicher und sentimentaler als der schwedische Ove. Dessen schroffe Art kann Tom Hanks nicht erreichen, dafür ist er einfach zu sehr der nice guy. Auch die Konflikte mit den Nachbarn sind insgesamt harmloser als in der schwedischen Provinz.
Vom Griesgram zum Mann, der sein "großes Herz" nicht mehr verbirgt - ein beliebtes Sujet, das hier ein weiteres Mal variiert wird. Ganz nett, aber kein Muss. Es reicht jedoch für zwei unterhaltsame Stunden.

Roter Himmel

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Ein Ensemble - Film

05.05.2023

Ja, es dauert tatsächlich etwas, bis die handlung des Films in Fahrt kommt. Genau genommen bis zu dem Moment, in welchem der Verleger, dargestellt von dem wie immer wunderbaren Matthias Brandt, auftaucht. Ebenso wunderbar spielen aber auch die vier jungen Akteure, von denen ich dennoch Thomas Schubert besonders hervorheben möchte, der den etwas schluffigen Jungschriftsteller so sehr treffend verkörpert. Wem es Freude macht, hervorragenden Schauspielern zuzuschauen und feine Dialoge zu hören, der wird am Ende keine Minute missen mögen.

The Banshees of Inisherin

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Irish Troubles

11.03.2023

Ich will nicht wiederholen, was Matt513 schon so treffend über diesen wirklich guten Film geschrieben hat. Wohl aber möchte ich ergänzen, dass dieser auch eine politische Dimension hat, ohne dass diese allzu dick aufgetragen daher käme. Der Streit zwischen den beiden ehemaligen Freunden spiegelt auch den immer wieder an- und abschwellenden inneririschen Konflikt wider ( von Ferne sind ja auch bis hin auf die randständige Insel dann und wann Schüsse zu hören ). Die Feindschaft richtet sich dabei häufig nicht nur gegen "die anderen", sondern auch gegen die eigenen Leute, wenn sie als illoyal angesehen werden, man denke an die brutalen Bestrafungen innerhalb der IRA. Und da werden die Parallelen zu Colms Autoaggressivität sichtbar.
Ansonsten nochmals bestätigt: Ein wirklich sehenswertes Stück Kinokunst.

Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war

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Kindheit im Kuckucksnest

01.03.2023

Sonja heiss hat den 2. Teil von Meyerhoffs autobiografischer Erzählreihe wirklich angemessen verfilmt. Mit Striesow und Tonke hat sie zwei hervorragende Darsteller des Elternpaares gefunden, und auch die jugendlichen Akteure spielen ihre Rollen mit großer Glaubwürdigkeit. Vielleicht sind die Insassen der Psychiatrie bisweilen etwas zu harmlos - skurril dargestellt, es gab mit Sicherheit auch schwierigere Patienten im Institut des Vaters, aber sei's drum. Es ist einfach eine schöne Coming-of-Age - Geschichte in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts. Kleine Beckmesserei: Nach meiner Erinnerung kam der Gebrauch von "voll" als Adverb ( "voll gut" ) frühestens in den 90er Jahren auf, hier benutzt ein Protagonist diese Wendung schon 1974.
Schöner deutscher Film, ich empfehle ihn und hoffe auf eine Fortsetzung, die Joachims Austauschjahr in den USA behandelt.

She Said

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Watergate today

21.12.2022

Wie man lesen konnte, war der Film in den USA alles andere als ein Kassenschlager. Wie es mit Europa aussieht, ist wohl noch nicht ganz absehbar. Zufall oder nicht, wir waren gestern in der Nachmittagsvorstellung zu zweit - ohne irgendwelche weiteren Besucher. Woran liegt es? Vermutlich daran, dass Maria Schrader bewusst auf alle spektakulären Missbrauchsszenen vezichtet hat. Und H. Weinstein, der, um den sich alles dreht, kommt nur als Telefonstimme und, ganz gegen Ende, in Rückenansicht vor. Nicht er soll der eigentliche Protagonist sein, sondern seine Opfer. Wir fanden diese Herangehensweise sehr überzeugend, sehr respektvoll gegenüber dem Leid der von Weinstein gedemütigten Frauen. Und ja, der Film hat in der Art, wie er die akribische Aufklärungsarbeit der Journalistinnen zeigt, durchaus eine gewisse Ähnlichkeit mit "All The President's Men". Der hatte damals großen Erfolg, She Said dagegen - unverdientermaßen - leider nicht.

Reservoir Dogs

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Harte Hunde

06.10.2022

Gar nicht so schlecht besucht war diese Vorstellung, in der Tarantinos Erstling als Filmklassiker präsentiert wurde. Offenbar zieht der Name des Regisseurs, denn die meisten besucher waren zu jung, um ihn Anfang der 90er schon im Kino gesehen zu haben. Aus irgendeinem Grund hatte auch ich ihn damals verpasst und konnte dies nun nachholen. Und trotz erkennbar schmalem Budget waren typische Merkmale des späteren Meisters bereits klar erkennbar: Die schrägen Charaktere - nur Männer, es taucht keine einzige Frau auf - , die aberwitzigen, alles andere als politisch korrekten Dialoge, die gnadenlose Brutalität in einzelnen Szenen. Für mich war es eine interessante, wenn auch sehr späte Entdeckung.

Nicht ganz koscher

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Ein Buddy Movie?

29.09.2022

Dieser Begriff klingt vielleicht ein wenig salopp in Bezug auf den orthodoxen Juden und den moslemischen Beduinen, die das Schicksal gemeinsam in die Wüste verschlagen hat und die zunächst eher eine Zwangsgemeinschaft bilden, aus der dann aber nach und nach eine fast freundschaftliche Beziehung entsteht. Man könnte meinen, ein solcher Plot sei doch nahe am Kitsch gebaut, dem ist aber nicht so. Dies liegt daran, dass die beiden Charaktere nicht wie Abziehbilder für Stereotypen wirken, sondern sehr authentisch und, ja, menschlich wirken. und zudem von zwei hervorragenden Akteuren dargestellt werden Der Weg durch die Wüste ist mit großartigen Landschaftsaufnahmen versehen. Wenn manchmal gewisse Längen zu spüren sind, so hat auch das seine Berechtigung, denn es ist eben - in jeder Hinsicht - ein sehr mühsamer Weg, den die beiden Männer zurückzulegen haben. Ohne zu spoilern, kann man sagen, dass das Ende eine Art Utopie darstellt, so dass man gut daran tut, es nicht auf die realistische Goldwaage zu legen.
Schließlich handelt es sich um eine Komödie, aber eine, die nicht nur einfach belustigen will.

Elvis

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Der doppelte Elvis

27.07.2022

Luhrmann, dessen filmisches Haupttheman ja schon immer das Showgeschäft in all seinen Facetten war, hat in Austin Butler eine fantastische Verkörperung des jungen, rebellischen , erotisch wirkenden Elvis gefunden. Man kann sich ja heute kaum noch vorstellen, wie dessen Performance in der weißen Gesellschaft der 50er Jahre einschlagen musste, als alles, was nicht wie brave Countrymusik oder weichgespülter Orchesterjazz klang, nur unter "Race Music" subsumiert werden konnte, mit der man nichts zu tun haben wollte. Der Film schneidet eindrucksvoll die gegensätzlichen Reaktionen der hingerissenen Teenager, besonders der weiblichen, und der gesetzten Erwachsenen, gegeneinander, als Elvis auf der Bühne alles das rauslässt, was er bei schwarzen Musikern und der Gospel - Musik aufgesogen hat.
Der zweite Elvis ist der Elvis der Las Vegas - Jahre ab 1968, der immer mehr der Tablettensucht verfällt und der es nicht schafft, sich aus den Fängen "Colonel" Parkers zu befreien, so dass die ersehnte Welt-Tournee nie zustande kommt. Was ist aber mit den Jahren dazwischen, denen nach seiner Militärzeit in Deutschland? Dass Elvis gerne ein Filmstar wie James Dean geworden wäre, auf Veranlassung Parkers aber nur immer schlechter werdende Filme dreht, in denen er v.a Schnulzen singen muss, dass er in dieser Zeit praktisch total seine Bühnenpräsenz verliert, wird nur ganz kurz angerissen, ansonsten aber übersprungen. Den späten Elvis mag man dem jungenhaften Butler auch nicht so recht abnehmen, was v.a. die letzten Minuten unterstreichen, die den echten Elvis in einem faszinierenden Konzertausschnitt im Jahr vor seinem Tod zeigen.
Daher wäre es vielleicht sinnvoll gewesen, zwei Filme zu konzipieren: Einen , der die frühen Jahre noch ausführlicher thematisiert und für den Butler tatsächlich die Idealbesetzung ist, und einen, der sich den späten Jahren widmet, und für den man dann einen anderen, passenderen Darsteller hätte finden müssen. Genug Stoff für zwei Filme gäbe die Figur des ersten Superstars der populären Musik allemal her.
Bleibt noch die Frage, wie gut Tom Hanks die Rolle seines zwielichtigen und manipulativen Managers spielt. Ich las dazu sehr unterschiedliche Auffassungen. Ja, vielleicht bleibt sein Spiel etwas an der Oberfläche dieses chamäleonhaften Charakters, was dann aber auch am Drehbuch liegt, das seine obskure Vergangenheit erst ganz am Ende enthüllt. Ich fand aber letztlich, dass Hanks das Schmierige und Gierige von Presleys Mentor sehr angemessen darstellt.
Alles in allem: Sehenswert.

The Father

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Großartig

13.06.2022

Matt513 hat den Film schon überaus treffend beschrieben, so dass ich eigentlich nicht mehr viel hinzufügen muss. Auch ich habe schon einige Filme zum Thema "Demenz" gesehen, darunter ausgezeichnete wie z.B. "Iris" über die letzten Jahre von Iris Murdoch, und leider auch einen so missratenenen wie "Honig im Kopf". "The Father" unterscheidet sich aber von allen anderen durch die Perspektive - Matt513 hat dies ja erklärt - , die einem als Zuschauer regelrecht den Boden unter den Füßen wegzieht. Ein Aspekt, der mich noch sehr berührt hat, weil ich einen ähnlichen Fall selbst erlebt habe, ist die schreckliche Ungerechtigkeit, mit der der alte Mann die verstorbene Tochter idealisiert und damit die andere, die sich für ihn aufopfert, immer wieder vor den Kopf stößt. Hopkins deutet in einem Interview an, dass sein eigener Vater sich ihm gegenüber ähnlich verhalten habe und dass es ein seltsames Gefühl gewesen sei, im Grunde den Charakter seines Vaters am Ende von dessen Leben nachzuzeichnen. Nun, woraus er auch geschöpft haben mag, seine Darstellungskunst ist grandios und gar nicht hoch genug einzuschätzen. Unbedingt sehenswert also!

Shining

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Immer noch grandios

28.04.2022

Ich habe mir den Film noch einmal angesehen, um mir später Dr. Sleeps Erwachen anzuschauen, der ja als eine Art Fortsetzung gilt. Dabei wollte ich auch überprüfen, ob es gute Gründe für St. Kings Kritik an der Verfilmung seiner Vorlage gibt. Auch wenn ich diese nicht gelesen habe, glaube ich doch, dass man diese zurückweisen kann. King will offenbar nicht akzeptieren, dass ein Film ein Werk sui generis ist und sich nicht auf bloße Reproduktion eines literarischen Textes beschränken sollte. Kubrick hat ein faszinierendes Portrait einer dysfunktionalen Familie gedreht und hatte dabei drei herausragende Darsteller zur Verfügung. Allen voran natürlich Jack Nicholson. By the way: Happy birthday, old boy!

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