Hot Milk
Großbritannien 2025, Laufzeit: 92 Min., FSK 12
Regie: Rebecca Lenkiewicz
Darsteller: Emma Mackey, Fiona Shaw, Vincent Perez
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Was bleibt, wenn die Wut bleibt? HOT MILK, basierend auf dem gleichnamigen Roman von Deborah Levy, beginnt als intensive Mutter-Tochter-Studie in flirrendem Licht – zwischen Abhängigkeit und Abgrenzung, Nähe und Flucht. Doch was vielversprechend beginnt, verliert sich zunehmend in der Hitze.
Im Fokus steht die junge Sofia, die gemeinsam mit ihrer kranken, dominanten Mutter Rose (großartig ruppig: Fiona Shaw) in die spanische Küstenstadt Almería reist, um dort einen rätselhaften Heiler aufzusuchen – für den Körper, vielleicht auch für die Beziehung. Die sommerliche Atmosphäre, das gleißende Licht, die lähmende Trägheit – all das passt hervorragend zur schwebenden Ungewissheit, in der sich Sofia befindet. Anfangs überzeugt der Film durch leise Spannung und intensive Schauspielmomente, besonders in den Szenen zwischen Mutter und Tochter. Doch je mehr Figuren hinzukommen, desto diffuser wird das Geschehen.
Vicky Krieps als geheimnisvolle Touristin Ingrid bringt zwar Bewegung in Sofias Welt, bleibt in ihrer Wirkung jedoch etwas vage. Trotzdem gelingt es dem Film, immer wieder intensive Stimmungen zu erzeugen. Die Motive von Kontrolle, Abhängigkeit und Selbstermächtigung schimmern durch, auch wenn sie nicht immer stringent zusammenlaufen. Was HOT MILK letztlich zusammenhält, ist die dichte Sommeratmosphäre und die wütende Sehnsucht, die Emma Mackey als Sofia mit sich trägt.