Maria
USA, Chile, Italien, Deutschland 2024, Laufzeit: 123 Min., FSK 6
Regie: Pablo Larraín
Darsteller: Angelina Jolie, Pierfrancesco Favino, Alba Rohrwacher
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Nach JACKIE und SPENCER porträtiert Regisseur Pablo Larraín nun zum dritten Mal eine der berühmtesten Frauen des letzten Jahrhunderts: Maria Callas ist die unumstritten größte Diva der Operngeschichte. In MARIA erzählt er ihre tragische Geschichte durch ihre eigenen Augen, als sie kurz vor ihrem Tod alles daran setzt, ihr Comeback zu organisieren. Eine Paraderolle für Angelina Jolie, die für ihre überragende Darstellung bereits als Oscar-Kandidatin gehandelt wird.
Paris, September 1977: Maria Callas hat sich seit Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die legendäre Operndiva singt nicht mehr und lebt entrückt in ihrer riesigen Wohnung, hinter schweren Vorhängen, in einer Welt voller Erinnerungen.
Tablettensüchtig und todkrank arbeitet sie zusammen mit ihrem treuen Kammerdiener Ferruccio (Pierfrancesco Favino) und ihrer Köchin Bruna (Alba Rohrwacher) besessen an ihrem Comeback. Während die beiden sich zunehmend Sorgen um die Gesundheit ihrer Hausherrin machen, blüht Maria Callas auf, als der TV-Reporter Mandrax (Kodi Smit-McPhee) auftaucht. Die Interviews mit dem jungen Mann führen sie zurück in legendäre Zeiten, die Larraín in opulenten Rückblenden inszeniert. Dabei setzt er eine Diva in Szene, für die er mit Angelina Jolie eine kongeniale Darstellerin gefunden hat. Sie kann ihre Unnahbarkeit, Einsamkeit und Zerbrechlichkeit in jeder Szene fühlbar machen und zeigt die Operndiva als die vielleicht selbständigste Frau ihrer Zeit, der niemand Vorschriften machen konnte. Trotzdem ist sie vereinsamt und lebt in einem Goldenen Käfig, den sie nur für ihre Bühnenauftritte verlassen kann. Diese inszeniert Larrain in großartigen Rückblenden, mit betörenden Bildern und faszinierenden Kostümen und einer Musik, die dank KI geschickt der Stimme von Jolie die damaligen Originalaufnahmen beimischt, und so den Film nicht nur zu einem Augen-, sondern auch zu einem Ohrenschmaus macht.
Sechs Monate lang bereitete sich Jolie auf ihre Rolle vor, arbeitete besonders an ihrer Haltung und Atmung, trainierte den benötigten Akzent und nahm Gesangsstunden. Larraín entwarf zuvor anhand von Callas' Stimme eine „musikalische Landkarte" für den Film. Gemeinsam mit seiner Hauptdarstellerin arbeitete er dabei eng mit dem britischen Tontechniker John Warhurst zusammen, der für seine Leistung an Bohemian Rhapsody (2018) einen Oscar erhalten hatte.
Auf die Frage, ob er diese Trilogie von Frauenporträts von Anfang an geplant hätte, antwortete Larraín in Venedig, dass er nie vorgehabt habe, eine Trilogie zu drehen, sondern dass jeder Film zum nächsten führte. „Darren Aronofsky lud mich ein, JACKIE zu machen, und dann dachte ich darüber nach, einen Film über Diana zu drehen, und am Ende dieses Prozesses wollte ich unbedingt einen Film über eine Frau machen, die ich mein ganzes Leben lang bewundert habe und die meiner Meinung nach die Musikgeschichte verändert hat, und das ist Maria Callas".
Alle drei Diven werden verkörpert von den größten Schauspielerinnen unserer Zeit, die alle für ihre Performance für einen Oscar nominiert wurden. Das darf man auch für Angelina Jolie erwarten und vielleicht ist sie die erste, die ihn auch gewinnt. Wir zeigen jedenfalls noch einmal die komplette Trilogie im Cinema.