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Emmas Glück
Deutschland 2006, Laufzeit: 99 Min.
Regie: Sven Taddicken
Darsteller: Jördis Triebel, Jürgen Vogel, Martin Feifel, Hinnerk Schönemann, Karin Neuhäuser, Nina Petri, Arved Birnbaum

Meine Meinung zu diesem Film

Jördis und Jürgen ...
Raspa (392), 24.11.2007

das klingt ein wenig wie Jorinde und Joringel, und ein wenig märchenhaft ist dieser Film auch. Und, zugegeben, deshalb ist manches auch eher unwahrscheinlich. Er hat auch was von Kaurismäki, weil die Figuren oft sehr schweigsam sind und manches, was eigentlich gesagt werden müsste, lieber hinunterschlucken. Aber ganz so verschlossen wie des Finnen kauzige Einzelgänger sind sie dann doch nicht, und sie können dann endlich auch "Ich liebe dich" sagen. Und was J & J betrifft: beide ganz großartig, Kompliment! Nur Hinnerk Schönemann war mir als Polizist doch etwas zu linkisch und tölpelhaft. Sonst aber: Wieder mal etwas Gutes aus deutschen Landen.

Siehst du, tat doch gar nicht weh...
otello7788 (554), 07.04.2007

Filme können und sollen oft die Welt zeigen, wie sie sein könnte und nicht nur, wie sie ist. Eine Welt, in der das Herz spricht und nicht der Verstand. Dies filmisch umzusetzen endet leider oft im Kitsch. Aber das ist das letzte, was man über diesen Film sagen darf.

Ein Film über das Leben, den Tod, große Freundschaft und tiefe Liebe. Humorvoll, poetisch, und zutiefst ergreifend mit überragenden Hauptdarstellern. Und: Ich habe selten eine so schöne Sterbeszene in einem Film gesehen. Das war ganz großes Kino.

Außerdem nehme mir hiermit vor, NUR noch deutsche Filme anzusehen. Von den besten 10 Filmen des letzten Jahres, sind jetzt bestimmt 5 deutsche Produktionen in meiner Liste dabei. Warum tue ich mir den Ami-Mist noch an?

Nette Geschichte, schnörkellos erzählt
sippo (2), 14.09.2006

Der Film punktet ganz klar durch seine Hauptdarsteller, und ausnahmsweise gibt es in der Love-Story mal kein Happy-End - wie erfrischend!
Ganz nebenbei wird das Thema Sterbehilfe angerissen und - meiner Meinung nach - sehr schön und nicht allzu sentimental umgesetzt. Ein bisschen traurig darf man dann schon sein, aber das gehört ja auch dazu.

Voller Klischees
otto (4), 30.08.2006

Ich hatte es ja schon nach der Vorschau geahnt, der Film strotzt vor Klischees und leider auch noch Fehlern: da wird z.B. mitten im Sommer geschlachtet und die Schauspieler berlinern im Bergischen Land. Wirklich toll fand ich Hinnerk Schönemann als Polizisten.

bestechendes deutsches Kino
edel (3), 29.08.2006

Bemerkenswerte Leistung der Hauptdarsteller.
Großes Kino mit einfachen Mitteln - ohne das manchmal übertriebene Primborium von SFX, Animation usw. usw.
Einfach. Authentisch. Gut.

Saugut!
narr (11), 28.08.2006

Es ist eine wahre Wonne Emma beim Schlachten, Schmusen, Wuchten, Mopedfahren, Schießen, Füttern und Lieben zuzusehen. Immer voller Einsatz.

Das Glück liegt auf der Wiese
Biggi (153), 24.08.2006

bzw. Jürgen Vogel alias Max und last but not least sein geklautes Geld, das den Bauernhof saniert. Schöne Verwendung für die Schwarzgeldkasse. Die schwere Geschichte ist so weit es geht leicht erzählt , teilweise sehr unglaubwürdig, aber nett, wie Emma den ohnmächtigen Schwerverletzten streichelt und abschnuppert statt ihn zu versorgen. Jördis Triebel wird man hoffentlich öfter sehen, sie ist ein großes Talent. Aber sag mir keiner was gegen Jürgen Vogel. Seine Rolle ist zart und schwach und sterbend, da ist nicht mehr rauszuholen. Zu viel Leid für einen leichten Sommerfilm. Die Sterbehilfe hätte abstrakter dargestellt werden können um die Tränendrüse zu schonen, wie am Anfang die Unfallszene, die sehr verfremdet, fast mit schönen Bildern gezeigt wurde.

Sorry Mönti!
gutzi (182), 21.08.2006

Ich gebe Dir ja grundsätzlich Recht, und auch ich habe mich ja hier schon gelegentlich beschwert, wenn zuviel verraten wurde. Allerdings stehen die hier preisgegebenen Infos in wirklich allen Besprechungen, die ich vorher über den Film gelesen hatte (beispielsweise auch hier bei Biograph/Choices, aber auch anderswo), und so bin ich davon ausgegangen, daß sie ohnehin bekannt sind. Da habe ich dann wohl was Falsches vorausgesetzt. Sorry!

Das Problem des Textes
lindahsien (1), 19.08.2006

Alles war im Film toll, außer das Text. Ich habe mich gefragt, ob der Film etwas klar zu sagen hat. Vielleicht sage ich so weil das Ende so hart war, dass ich die Geschichte nicht glauben wollte. Genau wie im Leben, wenn wir solche harte Sache nicht glauben, oder wir sagen: das ist nicht zu hören, oder nicht zu sehen.

Tote Schweinehälften
Colonia (683), 09.08.2006

Als die Journalistin Claudia Schreiber vor einigen Jahren den Roman "Emmas Glück" schrieb, da hatte sie, wie sie heute erzählt, gleich den Wunsch und die Hoffnung, dass der Stoff einmal ein Film wird. Überraschend schnell konnte sich nicht nur ein Verlag für "Emma" begeistern, sondern tatsächlich bald auch eine Filmproduktion.

Mit 100.000 verkauften Exemplaren vor dem Kinostart und Übersetzungen in bislang fünf Sprachen darf man bei "Emmas Glück" getrost von einem "Bestseller" sprechen. Welcher sich wohl weniger durch hohe literarische Qualitäten auszeichnet als durch eine anrührende Geschichte, tolle Charakterzeichnung und die perfekte Kombination aus Drama und Komödie. Keine schlechte Grundlage für einen Kinofilm.

Claudia Schreiber arbeitete zusammen mit Ruth Toma ("Solino", "Erbsen auf Halb 6") am Drehbuch und sorgte so dafür, dass die Charaktere des Romans im Film gut getroffen und trotz aller Änderungen am Verlauf der Handlung die "Essenz", wie sie klarstellt, erhalten blieb.

Der Film beschränkt sich seiner Natur gemäß auf die äußere Handlung ohne Rückblenden, während ein zuvor erschienenes Hörspiel nach dem Buch sich viel mehr den psychologischen Aspekten der Protagonistin widmete. Die Figuren im Film sind wie sie sind und es gibt keinen Versuch der Erklärung, warum das so ist.

Leider geht durch die Reduktion auch einiges an Komik verloren. Ein unfairer Hinweis zwar, aber bei der gesehenen Preview gab es vor dem Film einige ausgesuchte Leseproben (inklusive "toter Schweinehälften") von Claudia Schreiber, die - im direkten Vergleich mit den entsprechenden Filmszenen - erhellend, erheiternd oder auch nur ergänzend wirkten. Zumindest ich hätte ohne das vorherige Vorlese-Erlebnis am Film vermutlich weniger Spaß gehabt.

So aber sah ich - einigen Subtext im Hinterkopf - mit "Emmas Glück" einen Film, der mir fast rundum gefallen hat. Er fängt das Gefühl der Abgeschiedenheit auf dem einsamen Bauernhof, des kleinen wie des großen Glücks und des Sommers auf dem Land wunderbar ein. Die Reduktion auf Wesentliches und nur eine Handvoll Schauspieler ist wohltuend. Die Kamera nimmt sich oft Zeit, einfach auf einem Gesicht oder einer Szene zu ruhen, so dass der Film eine große Gelassenheit ausstrahlt. Trotz schweren Themas driftet "Emma" nicht zu sehr ins Rührselige ab. Und wie die Umgebung von Gummersbach den Hochsauerlandkreis darstellt, na ...

Gar nicht hoch genug zu loben ist Jördis Triebel in der Titelrolle und ihrer ersten Kinoarbeit. Sie ist als Emma ein Glücksgriff und kann die Verschrobenheit der jungen Bäuerin wunderbar transportieren. Jürgen Vogel fällt dagegen leider ab und Hinnerk Schönemann als Dorfpolizist spielt mal wieder sein Standardrepertoire (das allerdings gut).

Eklige Sezenen gibt es einige, wobei die Beschreibungen im Buch deutlicher sind. Wer hingegen immer schon mal wissen wollte, wo genau die Bauchspeicheldrüse im Schweineinneren zu finden ist ... Ob ich dagegen ungezählte Male Jürgen Vogel kotzend hätte sehen müssen, weiß ich nicht. Als Zuschauer möchte man oft und gern ausrufen: "Ja, ich hab schon verstanden, danke".

"Emmas Glück" ist schönes Kino, ist großes Kino, ist Kino für den Sommer. Man sollte nicht auf die Fernsehausstrahlung warten.

Schwein gehabt ...
gutzi (182), 21.07.2006

... hat der krebskranke Max, daß er bei einem Autounfall ausgerechnet auf dem Hof von Schweinezüchterin Emma landet und hier vor seinem Tod noch die große Liebe findet. Das ist nicht unbedingt spektakulär, aber sehr liebevoll inszeniert und wird von sämtlichen SchauspielerInnen, insbesondere Jördis Triebel, großartig dargestellt.

Ein kleiner Film über die große Liebe - vielleicht ein bißchen zu rund, vielleicht ein bißchen zu nett, aber durchaus unterhaltsam.

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