The Eyes of My Mother
USA 2016, Laufzeit: 77 Min., FSK 16
Regie: Nicolas Pesce
Darsteller: Diana Agostini, Olivia Bond, Will Brill
Im Kopfkino des Zuschauenden konstruiert sich der Horror, den der Regisseur Nicolas Pesce im Film selbst nicht zeigt. Obwohl ein Psychopath ihre Mutter tötet, ist Francisca drauf und dran, sich mit ihm anzufreunden. Der Vater überwältigt den Mann, tötet ihn jedoch nicht aus Rache, sondern sperrt ihn im Schuppen ein. In ländlicher Abgeschiedenheit ist die junge Frau mit ihren dunkelsten und tiefsten Wünschen konfrontiert und entwickelt ein eigenes Interesse am Töten.
Jahre später beginnt sie selbst, ihren ersten Opfern aufzulauern. Der Film spielt mit den Elementen des Horrorfilms, ohne letztlich einer zu sein. Expressive Bilder in Schwarz und Weiß stilisieren die Dramatik des Films. Und trotzdem widersetzt sich diese entsetzliche Ballade über ein unschuldiges Mädchen, das in der Einsamkeit der elterlichen Farm zu einem Monster heranwächst, jeder einfachen Kategorisierung. Genau wie seine Protagonistin, die als Tochter eines amerikanischen Bauern und einer portugiesischen Chirurgin aufwächst. Mit einem Bein in der Heimat der Mutter, mit dem anderen auf amerikanischem Boden.
(FM)