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The Dixie Chicks: Shut Up and Sing
USA 2006, Laufzeit: 88 Min.
Regie: Barbara Kopple, Cecilia Peck
Darsteller: Martie Maguire, Natalie Maines, Simon Renshaw, Emily Robison

Kleine Bemerkung mit großer Wirkung: Als Natalie Maynes von der Frauen-Countryband Dixie Chicks 2003 bei einem Konzert in London Präsident Bush kritisierte, hatte das große Folgen in deren Heimatland USA. Mit diesem Ereignis beginnt der beeindruckende Dokumentarfilm von Barbara Kopple und Cecila Peck, der nicht nur Dixie Chicks und deren Umfeld treffend porträtiert, sondern auch ein kritisches Bild von Amerika zeichnet. Die Dixie Chicks sind mit etlichen Grammys und 30 Millionen verkauften CD's die erfolgreichste Frauenband der Musikgeschichte. Das aus Natalie Maines, Emily Robison und Martie Maguire bestehende Trio macht Country-Music und diese ist nun nicht unbedingt als besonders kritisch bekannt. Doch dann traten die bis dato als unpolitisch geltenden Dixie Chicks im November 2003 in London auf und Natalie Maines gestand in einer Ansage zwischen zwei Songs, dass sie sich schäme, aus dem gleichen Bundesstaat wie ihr Präsident zu stammen. Von einem Tag auf den anderen sehen sich die singenden Darlings politischen Hassattacken, Morddrohungen und Boykottaktionen der Radiosender ausgesetzt; ihre CDs landen in den Mülltonnen. Die durchorganisierten Kampagnen enttäuschter Fans und rechter Gruppierungen sind erfolgreich: Die Plattenverkäufe brechen ein und die Dixie Chicks werden zu Amerikas Hassobjekt Nummer Eins. Doch was in den USA zum Desaster und einer modernen Form von Hexenjagd führte, hatte auf Europa gemünzt einen positiven Effekt: nun wurde man auch hier auf die Dixie Chicks aufmerksam. Diese neue Popularität nutzten die Dixie Chicks, gaben ihrer Musik einen rockigeren Anstrich und haben damit weiterhin Erfolg, denn so viele alte Fans sich abgewendet haben mögen, es sind auch nicht wenige neue dazugekommen. Der von Barbara Kopple und Cecilia Peck gedrehte Dokumentarfilm begleitet die Band, deren Familien und künstlerisch weiterhin zu ihnen stehende Personen (u.a. Manager Simon Renshaw und Produzent Rick Rubin) über drei Jahre und zeigt, wie sie trotz aller Anfeindungen ihre Karriere verfolgen, ihr Leben meistern, Kinder kriegen, Musik schreiben, Alben aufnehmen und sich wacker in einem Geschäft durchsetzen, dass seinen ganz eigenen Regeln folgt.

(Eric Horst, playtime by biograph)

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