
Rote Sterne überm Feld
Deutschland 2025, Laufzeit: 113 Min., FSK 12
Regie: Laura Laabs
Darsteller: Hannah Ehrlichmann, Jule Böwe, Hermann Beyer
Deutschland zwischen Punkrock und Tagesschau: Eine anarchistische Komödie über die neue Linke, die neue Rechte, alte Feldpost und Verschwörungstheorien in Gestalt einer Folge Tatort Mecklenburg-Vorpommern.
Aktivistin Tine hat mit Freunden zusammen rote Fahnen auf dem Reichstag gehisst und muss nun erst einmal untertauchen. Die Gelegenheit, um ihren Vater in ihrer alten Heimat in der ostdeutschen Provinz zu besuchen. Doch nicht genug damit, dass sie hier auch ihrer alten Jugendliebe wieder begegnet: Als kurz darauf eine gut erhaltene Moorleiche geborgen wird, kommt mit ihr die ganze deutsche Geschichte wieder hoch, und die hat mehr mit Tine zu tun, als ihr zunächst klar ist...
In ihrem beim Newcomer-Festival Max Ophüls Preis gefeierten Kino-Debüt packt Regisseurin Laura Laabs so ziemlich alle Themen auf einmal an, die sich im selbstreflexiven deutschen Kino immer wieder gerne finden: das dritte Reich, die DDR, die RAF, ostdeutsche Neonazis und die Energiewende. Mit frischem Elan, einem ebenso frischen elektro-punkigen Soundtrack und einer auch visuellen Experimentierfreude strickt sie daraus einen kurzweilig ironischen Krimi - denn nichts lieben die Deutschen mehr - der sich über Klischees der hiesigen Medienlandschaft lustig macht und bei aller Komik zwischendurch auch immer wieder zum Reflektieren einlädt. Systemkritik als Kampf gegen Windräder.