Madame Tschaikowski
Russland, Frankreich, Schweiz 2022, Laufzeit: 143 Min.
Regie: Kirill Serebrennikov
Darsteller: Odin Lund Biron, Alyona Mikhailova, Filipp Avdeyev
Kirill Serebrennikovs Biopic wurde 2022 auf den Filmfestspielen in Cannes uraufgeführt. Damals waren alle russischen Vertreter und Delegationen wegen des Ukraine-Krieges zu unerwünschten Personen erklärt und ausgeladen, nur der als Regimekritiker bekannte russische Dissident und Regisseur durfte seinen neuen Film sogar im Wettbewerb präsentieren.
Seine Ballett-Inszenierung über Rudolf Nurejew, in der er dessen in Russland immer noch verschwiegene Homosexualität offenbarte, wurde 2017 am Bolschoi-Theater uraufgeführt, aber gleich wieder abgesetzt. Dafür schickte ihn Putin in einen langen Hausarrest, angeblich weil er Fördergelder veruntreut hat. In Cannes berichtete Serebrennikov, dass der Ukraine-Krieg für ihn die letzte Warnung war, Russland endgültig zu verlassen. Seitdem lebt und arbeitet er in Berlin und konnte vor wenigen Monaten In Cannes mit LIMONOV: THE BALLAD ein wahres Meisterwerk vorlegen, das hoffentlich bald in unsere Kinos kommt.
Doch erst einmal zeigen wir seinen letzten Film, in dem Antonina Miliukova die zentrale und titelgebende Figur ist. Sie hat geradezu eine Obsession entwickelt, Tschaikowsky zu heiraten. Dafür setzt die unsterblich verliebte junge Frau alle Hebel in Bewegung...