Dalíland
Großbritannien, USA, Frankreich 2022, Laufzeit: 104 Min., FSK 16
Regie: Mary Harron
Darsteller: Ben Kingsley, Ezra Miller, Barbara Sukowa
>> www.daliland-film.de/
Mit I SHOT ANDY WARHOL und AMERICAN PSYCHO hat die Kanadierin Mary Harron vor über zwanzig Jahren Kinogeschichte geschrieben. Seitdem hat sie zwei Kinder großgezogen und viel fürs Fernsehen gearbeitet. Jetzt hat sie eine Episode aus Salvador Dalis Leben verfilmt.
Es ist 1974 und Salvador Dalí ist mit seiner Muse Gala ins New Yorker Hotel St. Regis eingezogen. Er will seine neue Ausstellung vorbereiten, doch das Genie ist müde und muss von Gala immer wieder zum Malen angetrieben werden. Gala ist für das Wirtschaftliche in dieser Beziehung zuständig, und da steht es gerade nicht zum Besten...
Mary Harron hat sich ganz auf diesen letzten Lebensabschnitt Dalis konzentriert. Er ist für sie ein gewaltiger Zwerg, der als Clown durchs Leben geht. Er hat Angst vor dem Tod, steckt in einer Lebens- und Schaffenskrise und ist sehr verletzlich. Deshalb war ihr anfangs Ben Kingsley ein zu starker Charakter-Kopf für diese Rolle, doch "Ben kann das alles spielen!" erklärte sie bei der Premiere in München. Gala war da schon schwieriger zu besetzten, denn für Harron ist die femme fatale, mit der Dali über 50 Jahre verheiratet war und ihre Beziehung zeitlebens romantisierte, eine typische Fassbinder-Figur, weswegen sie Barbara Sukowa auswählte.