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25 Grad im Winter
Belgien/ Frankreich/ Spanien 2003, Laufzeit: 93 Min.
Regie: Stéphane Vuillet
Darsteller: Carmen Maura, Jacques Gamblin, Ingeborga Dapkunaite, Raphaelle Molinier, Pedro Romero, Lubna Azabal, Valerie Lemaitre, Alexandre Medvedev, Josse de Pauw, Dominique Tack, Maureen Leleux, Bouli Lanners

Das Spielfilm-Regiedebüt von Stéphane Vuillet lief 2004 als Abschlussfilm auf der Berlinale. Der tragikomische Film erzählt einen Wintertag in Brüssel. An diesem Tag bricht die Ukrainerin Sonia aus der Abschiebehaft aus und versteckt sich bei Miguel im Auto, der für das Reisebüro seines Bruders fährt. In die Suche nach Sonias Mann, der in Brüssel lebt, werden schließlich Miguel, seine Tochter Laura und seine Mutter verwickelt. Miguel lebt mit seiner Tochter allein, und der Vermieter setzt ihm nach wegen der offenen Miete. Er soll an diesem Tag einem Reisebürokunden ein Ticket überreichen. Diese unscheinbare Aufgabe wird für ihn zum Marathon der Missgeschicke, auf dem er von den beständigen Anrufen seines Bruders begleitet wird. Seine Tochter Laura streitet sich handgreiflich mit einer Klassenkameradin und muss im Krankenhaus genäht werden. Abuelita, Miguels Mutter; besucht sie dort und schließt sich dem Dreiergespann von Vater, Tochter und der fremden Frau an, die immer noch auf der Suche nach ihrem Mann ist. Während Abuelita sich in die Liebesgeschichte der Ukrainerin verwickeln lässt wie in einen spannenden Roman, setzt Miguel sein letztes Geld auf eine Fußballwette, deren Ergebnis er vorausgeträumt zu haben meint. Trotz ihrer Verlassenheit sind alle Figuren dieses Films sehr lebendige Charaktere. Ein bisschen entsprechen sie gängigen Klischees, viel mehr als das aber sind sie Menschen. Sie scheinen längst zu vertraut mit dem Unglück, als daran zu scheitern und jagen lieber den Menschen nach, die sie lieben. Die spanische Kastagnetten-Musik, die den Film untermalt, wechselt sich ab mit den Chansons, die Lauras Mutter ihr aus Amerika geschickt hat. Sie sind wie der Film selbst schlicht und ergreifend. Großartig sind die auch Schauspieler und am überzeugendsten von allen ist die kleine Raphalle Molinier. "Ich bin weit davon entfernt, den perfekten Film zu drehen", sagt Vuillet. Und man ist geneigt ihn davon abzuhalten. Denn gerade das, was an dem Film nicht perfekt ist, macht ihn so hinreißend. Als am Ende des Tages alle vier in Miguels mittlerweile verbeulten Firmenwagen sitzen, regnet es in Strömen. Im Radio wird das Spiel übertragen, auf das Miguel gesetzt hat. Wer die Geduld hat, den Abspann des Films zu verfolgen, wird auch das Ergebnis des Spiels noch erfahren.

(Heide Küsters, playtime by biograph)

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