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Vanity Fair - Jahrmarkt der Eitelkeit
Großbritannien/USA 2004, Laufzeit: 141 Min., FSK 6
Regie: Mira Nair
Darsteller: Reese Witherspoon, Eileen Atkins, Jim Broadbent, Gabriel Byrne, Romola Garai, Bob Hoskins, Rhys Ifans, Geraldine McEwan, James Purefoy, Jonathan Rhys-Meyers, Douglas Hodge, Natasha Little, Tony Maudsley

"Vanity Fair" beruht auf dem gleichnamigen Roman von William Makepeace Thackeray aus dem Jahr 1848. Die Regisseurin Mira Nair ("Monsoon Wedding") hat ein opulent ausgestattetes Werk geschaffen, in dem der schöne Schein die wahre Hauptrolle spielt. Sie malt ein stimmiges Bild von den Verhältnissen der Londoner Gesellschaft zu Beginn des 19.Jahrhunderts, in der Becky Sharp (Reese Witherspoon) in schwindelerregendem Tempo ihren sozialen Aufstieg mit Hilfe von Maskerade und Verführung verfolgt. Becky Sharp ist noch ein Kind, als sie ihre Eltern - der Vater ein alkoholabhängiger Maler, die Mutter eine französische Opernsängerin - verliert. In einem Mädchenpensionat erhält sie eine fundierte Ausbildung. Doch sie träumt schon als Kind davon, in höhere gesellschaftliche Kreise aufzusteigen, das glamuröse Leben zu führen, das ihr gesellschaftlicher Stand ihr nicht erlaubt. Zunächst tritt Becky eine Stelle als Gouvernante bei der verarmten Landadelsfamilie der Crawleys an. Bei einem Besuch erobert sie das Herz der Erbtante Matilda und folgt ihr nach London. Dort heiratet sie heimlich deren Neffen Rawdon. Dafür jedoch wird dieser von seiner Tante enterbt, denn in den besseren Kreisen regieren Neid und Missgunst. Unstandesgemäße Beziehungen haben hier keinen Platz. In Brüssel verliebt sich der Mann ihrer besten Freundin in Becky und macht ihr den Hof. Daran zerbricht die Freundschaft. Von dem Verehrer will Becky jedoch nichts wissen. Auch die Ehe mit Rawdon, einer Spielernatur, zerbricht. Sein Stolz wird erheblich verletzt, als er entdeckt, dass Becky offenbar ein Verhältnis mit dem alternden Marquis von Steyne hat. Dieser hatte ihrem Vater einst ein Porträtbild ihrer Mutter abgekauft. Becky verspricht sich von der Verbindung mit ihm den langersehnten Aufstieg in die höchsten Schichten der Londoner Gesellschaft. Sie scheint endlich kurz vor ihrem Ziel zu stehen. Doch der schöne Schein erweist sich wieder einmal als trügerisch... Mira Nair, selbst gebürtige Inderin, stellt die Bedeutung Indiens für England während der Kolonialzeit deutlich und farbenfroh heraus. Sie findet hierin eine persönliche Verbindung zum Werk Thackerays, der selbst seine Kindheit in Indien verbrachte. Dass trotz der 20 Jahre, über die sich die Filmhandlung erstreckt, keine der Figuren äußerlich altert, erscheint wie eine Anspielung auf das Thema des Films. Letzenendes siegt der schöne Schein, während es unter den Figuren weder wahre Gewinner noch wahre Verlierer gibt. Denn am wichtigsten ist allen die Flucht vor der Wahrheit, die der Film getreu abbildet. Dem Zuschauer wird nur ganz selten der Blick hinter die Fassaden ermöglicht. Ob dies beabsichtigt ist oder ein sehr treffender Kunstfehler, sei dahin gestellt.

(Heide Küsters, playtime by biograph)

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