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Tagebuch eines Skandals
USA/Großbritannien 2006
Regie: Richard Eyre
Darsteller: Cate Blanchett, Dame Judi Dench, Andrew Simpson, Bill Nighy, Philip Davis, Michael Maloney, Joanna Scanlan, Julia McKenzie, Shaun Parkes

Vom ersten Tag, an dem Sheba Hart den Unterricht an St. Georg's aufnimmt, ist Barbara Covett überzeugt, eine Seelenverwandte gefunden zu haben. Barbara, sucht gezielt die Freundschaft der jungen Kollegin. Und als diese eine skandalöse Affäre mit einem ihrer Schüler beginnt, schlägt ihre Stunde. Sie kümmert sich rührend um Sheba, als alle anderen sich von ihr abwenden. Doch für diese Zuneigung zahlt Sheba einen hohen Preis ... Basierend auf dem Romanbestseller von Zoe Heller, inszenierte Regisseur Richard Eyre ("Iris") ein packendes Drama mit hochkarätiger Besetzung. Barbara Covett, brillant verkörpert von Judi Dench, ist schon lange Lehrerin am St. George in London. Ihr Auftreten wie auch ihre Gesichtszüge sind gezeichnet vom harten Schulalltag, aber es steckt noch mehr hinter ihrer Miene. Schon immer allein lebend, einzige Ausnahme ist ihre innig geliebte Katze, springt ihr die Verbitterung der Einsamkeit geradezu aus dem Gesicht. Als sie dann per Zufall die Affäre der attraktiven Kollegin Sheba Hart mit einem Schüler entdeckt erwacht Barbara aus ihrer Apathie. Die beiden Oscar-Preisträgerinnen Cate Blanchett und Judi Dench entfachen in diesem Psychodrama ein Feuerwerk der Obsessionen. "Tagebuch eines Skandals" ist eine Geschichte über Einsamkeit, Loyalität, Neid, Freundschaft und vor allem Liebe. Keine Einstellung ist zuviel, kein Dialog überflüssig. Vielmehr wird der Stoff präzise gerafft und auf störende Gefühlsduselei verzichtet. Im Zentrum des Films steht nicht die Frage nach richtig oder falsch, sondern das sich offenbarende Psychogramm der beiden Frauen. Mit der Schärfe eines Skalpells legt Richard Eyre scheibchenweise den Charakter der Protagonisten frei. Hierbei tun sich Abgründe auf, die den Zuschauer zum einen peinlich berühren, gar abstoßen mögen, andererseits aber Mitgefühl aufkommen lassen. Gerade durch die Menschlichkeit der beiden und ihrem damit verbundenen fehlerhaften Handeln fällt es so schwer eine eindeutige Position zu beziehen. Viel einfacher wäre es, ein schnelles Urteil zu fällen, wie es im Film gezeigt die Presse tut. Der Zuschauer wird so subtil zu einer Diskussion angeregt, die sich zweifelsohne im Anschluss an den Kinobesuch ergeben wird.

(Mathias Bornemann, playtime by biograph)

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