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Paris - Manhattan

Paris - Manhattan
F 2012, Laufzeit: 78 Min., FSK 0
Regie: Sophie Lellouche
Darsteller: Alice Taglioni, Patrick Bruel, Marine Delterme, Michel Aumont, Marie-Christine Adam, Louis-Do de Lencquesaing, Yannick Soulier, Margaux Chatelier
>> www.parismanhattan.senator.de

Wer Woody Allen mag, sollte „Paris Manhattan“ auf keinen Fall verpassen – auch wenn der Regie-Veteran nur am Ende des Film einen Cameo-Auftritt hat. Aus jeder Pore dieser charmanten Romantik-Komödie atmet der Geist des großen Meisters. Im Mittelpunkt steht die 38-jährige Apothekerin Alice, eine glühende Allen-Verehrerin, deren Gedanken in allen Lebenslagen um ihr großes Idol kreisen, was zum Leidwesen ihrer Eltern für andere Männer kaum Platz lässt. Erst als der attraktive Victor in ihr Leben tritt, erwacht in ihr erstmals der Wunsch, das andere Geschlecht zu erobern.

Seit ihrer Jugend lässt sich Alice von ihrem Regie-Idol Woody Allen in allen Lebenslagen beraten. Über ihrem Bett hängt ein großes Poster, und wenn Not „an der Frau“ ist, erteilt Woody wertvolle Ratschläge. Woody-Allen-Kenner werden gerade hieran ihren Spaß haben, sind dessen geschickt in die Handlung integrierte Lebensweisheiten doch allesamt aus seinen Werken generiert, was den Allen-Fan sofort dazu verleitet, nach dem entsprechenden Filmtitel zu suchen.

Woodys Lebensweisheit und Rat wird besonders dringend benötigt, als Alice eines Tages wider Erwarten einen Mann trifft, der zwar in ihren Augen niemals an Woody heranreicht, aber dennoch ihr Interesse weckt. Victor installiert eine Alarmanlage in ihrer Apotheke und Alice findet Gefallen an dem smarten, aber auch etwas stoffeligen Mann. Die beiden laufen sich immer wieder über den Weg und kommen sich zunehmend näher, obwohl Victor zunächst gar kein Interesse an der hübschen und intelligenten Mitdreissigerin zeigt und - was noch schwerer wiegt – keinen einzigen Woody-Allen-Film kennt.

Sophie Lellouche ist selbst großer Allen-Fan und er war es auch, der den Wunsch in ihr weckte, selbst Filme zu inszenieren. Zunächst wagte sie sich an einen Kurzfilm, zehn Jahre später hatte sie dann die Courage - ganz im Sinne von Allens Ratschlag „Talent ist Glücksache, das Wichtigste im Leben ist Mut“ - das Drehbuch zu „Paris – Manhattan“ in Angriff zu nehmen und es dann auch umzusetzen.

Mit Erfolg, wie sich zeigt. Ihr Erstlingswerk erweist sich als eine wunderbar leichtfüßige Komödie ganz im Geiste Woody Allens. Zwar passt sie noch nicht ganz in die Fußstapfen des großen Meisters - so sind etwa die Nebenstränge der Geschichte wie der vermeintliche Ehebruch von Alices Schwager oder der Alkoholismus ihrer Mutter etwas halbgar geraten - sie ist aber auf gutem Wege. Ihr Debüt hat spritzige Dialoge, gleichwohl liebenswerte wie neurotische Figuren, einen Sinne für gute(Jazz-)Musik und allerhand witzige Einfälle. Herrlich zum Beispiel die Idee, Alice als Apothekerin statt Pillen auch mal Film-DVDs an ihre Kunden ausgeben zu lassen, um eine Krankheit zu kurieren – was sich alsbald herumspricht und als wahrer Kassenschlager entpuppt.

Einen ganz besonderen Charme erhält der Film zudem dadurch, dass er in Paris angesiedelt ist und damit die romantische Seite der „Stadt der Liebe“ mit dem typisch französischen Esprit verbindet, ohne allzu sehr auf reine Touristenklischees abzuzielen. Höhepunkt der liebevollen Hommage ist ein Cameo-Auftritt von Woody Allen persönlich, zu dem Sophie Lellouche den großen Meister sicherlich auch dank ihres überzeugenden Drehbuches überreden konnte.

(Anne Wotschke - biograph)

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