Memoiren einer Schnecke
Australien 2024, Laufzeit: 94 Min., FSK 12
Regie: Adam Elliot
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Adam Elliott, der australische Meister des Knetmännchen-Films für Erwachsene (MARY & MAX), meldet sich zurück und bleibt sich treu: Wieder erzählt er von kauzigen Einzelgängern, ästhetisch einmalig, urkomisch und herzzerreißend zugleich. Ein absolutes Original.
Grace Pudel hatte es nie besonders leicht. Im Rückblick erzählt sie ihrer Lieblingsschnecke ihre Lebensgeschichte: Ihre Mutter starb schon bei der Geburt, ihr Vater, ehemals leidenschaftlicher Straßenkünstler und Trickfilmer, verlor sich querschnittsgelähmt im Alkoholismus. Das einzige, das ihr Halt gab, war ihr Zwillingsbruder Gilbert, doch nach dem Tod des Vaters wurden die beiden getrennt. Gilbert kam zu religiösen Fanatikern, Grace wurde von einem Nudisten-Paar adoptiert. Sie suchte Zuflucht in ihrer Leidenschaft für Schnecken und Literatur. Bis sie eines Tages die unangepasste alte Dame Pinky kennenlernte, die ihr einen ganz neuen Blick aufs Leben ermöglichte...
Ein bisschen HAROLD & MAUDE schwingt mit bei dieser ungewöhnlichen Freundschaft, um die es im Wesentlichen geht. Ansonsten glänzt der Film einmal mehr mit seinem liebevollen Blick auf all die kleinen Dinge, von denen sonst nie im Kino erzählt wird: Hasenscharten, Asthma, Schlafapnoe und Selbsthilferatgeber. Das Universum des Adam Elliott ist ein ganz eigenes und uns dennoch ungemein vertraut.