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Licht meiner Augen

Licht meiner Augen
Italien 2001, Laufzeit: 114 Min.
Regie: Giuseppe Piccioni
Darsteller: Luigi Lo Cascio, Sandra Ceccarelli, Silvio Orlando, Barbara Valente, Toni Bertorelli, Paolo Pierobon, Mauro Marino

Bereits sein letzter Film "Nicht von dieser Welt" über eine Nonne auf der Suche nach dem Vater eines Findelkindes wurde mehrfach preisgekrönt und nahm mit seinem Charme das deutsche Kinopublikum für sich ein. In seiner neuesten Arbeit "Licht meiner Augen" erzählt Regisseur Guiseppe Piccioni von der langsamen Annäherung zweier einsamer Menschen, einem Chauffeur und einer allein erziehenden Mutter. Ein kraftvolles poetisches Meisterwerk voller Melancholie und Herzenswärme in der kalten Umgebung des nächtlichen Rom. Antonio (Luigi Lo Casio) ist Chauffeur, in seiner Freizeit liest er Science Fiction Romane und fährt durch die nächtlichen Straßen Roms. Als ihm eines Tages die kleine Lisa vors Auto läuft und er deren Mutter Maria (Sandra Cecarelli) kennen lernt, fühlt er sich sofort zu der allein erziehenden Frau hingezogen. Doch diese reagiert eher gleichgültig. Nach ihrer gescheiterten Ehe will sie keine weitere Beziehung, zumal sie sich immer noch nicht innerlich von Lisas Vater gelöst hat. Ihre ganze Kraft investiert sie in einen Laden für Tiefkühlprodukte mit dem sie sich und ihre Tochter durchbringen will. Doch der Laden läuft schlecht, sie hat Schulden und nicht genug Zeit für ihre Tochter, was sie zwischen die Fronten von Schuldnern und dem um das Wohl des Kindes besorgte Jugendamt bringt. Selbst ihre eigene Mutter hält Maria für eine Versagerin und möchte die Enkelin am liebsten zu sich nehmen. Doch Hilfe anzunehmen fällt Maria schwer. Sie hat einen Kokon der Einsamkeit um sich gesponnen und glaubt ihre Probleme für sich alleine lösen zu können. Antonio aber gibt nicht auf und widmet sich Mutter und Tochter voller Hingabe. So liest der Science Fiction-Fan der 10-jährigen Lisa seine phantastischen Geschichten vor. Für ihn bedeutet dies auch einen Schritt heraus aus seiner eigenen Isolation. Oft fühlt er sich selbst wie ein Außerirdischer in seinen Romanen, geplagt von der Sehnsucht nach seiner Lichtjahre entfernten Heimat. Als er entdeckt, dass Maria dem Wucherer Saverio Geld schuldet, macht er sich heimlich daran, ihre Schulden abzuarbeiten. Er heuert bei ihm als Aushilfsfahrer an und treibt für ihn Geld von illegalen Einwanderern ein, die dieser heimlich in leer stehenden Wohnungen und Lagerhallen untergebracht hat. "Licht meiner Augen" erzählt von der Unfähigkeit des modernen Menschen, sich anderen ungeschützt preiszugeben. Dabei fängt die Kamera von Arnaldo Catinari die Einsamkeit der Städter in ausdrucksstarken Szenen ein, die vor allem durch die wunderbaren Schauspieler - Luigi Lo Cascio brillierte bereits in Marco Giordanas "100 Schritte" - funktionieren. Anknüpfend an die Tradition der italienischen Neorealisten präsentiert uns Piccioni ein kraftvolles poetisches Meisterwerk voller Melancholie und Herzenswärme in der kalten Umgebung des nächtlichen Rom.

(Anne Wotschke, playtime by biograph)

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