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Die Tiefseetaucher
USA/Italien 2004, Laufzeit: 118 Min., FSK 12
Regie: Wes Anderson
Darsteller: Bill Murray, Owen Wilson, Cate Blanchett, Anjelica Huston, Willem Dafoe, Jeff Goldblum, Michael Gambon, Noah Taylor, Bud Cort, Seu Jorge, Peter Stormare, Seymour Cassel

Herzlich willkommen zu einem Abenteuer auf hoher See - halten Sie den Atem an und tauchen Sie ein in die fabelhafte Welt von Steve Zissou im neuen Film von Wes Anderson (RUSHMORE, THE ROYAL TENENBAUMS). Kommen Sie an Bord der Belafonte, dem Forschungsschiff von Steve Zissou und der Heimat von Team Zissou, einer Gruppe schräger Vögel, die die sieben Meere unsicher macht. Bill Murray spielt den Tiefseeforscher, der seine besten Tage, auch als Dokumentarfilmer, lange hinter sich hat, aber in einer letzten Seereise sich und dem Rest der Welt beweisen will, dass er noch nicht zum alten Eisen gehört. Ähnlichkeiten mit Jacques Cousteau sind natürlich nicht rein zufällig ? hieß doch dessen Forschungsschiff "Calypso", während Zissous "Belafonte" nach dem "King of Calypso" benannt ist! Finanziert wird das "Team Zissou" vor allem durch die Einspielergebnisse der einstmals erfolgreichen Meeresdokumentationen, die gleich an Bord der entsprechend ausgestatteten "Belafonte" geschnitten, vertont und fertiggestellt werden. Selbst der Komponist der billigen Syntheziser-Filmmusik ist mit an Bord. Seine neueste Dokumentation "The Jaguar Shark" aus der Reihe "The Life Aquatic" feiert zu Anfang des Films Weltpremiere vor einem handverlesenen und betuchten Publikum, denn das Geld ist knapp und Zissou ist traumatisiert durch den Tod seines Freundes und Partners Esteban, der vor den Augen der Kamera vom legendären Jauguar-Hai gefressen wurde. Im anschliessenden Interview erklärt Zissou, dass er den Hai aus persönlichen Rachemotiven zur Strecke bringen will (Kapitän Ahab lässt grüssen!). Dies soll dann der zweite Teil von "The Life Aquatic" werden. Mit diesem schrägen Plot und verschrobenen Typen entfesselt Wes Anderson eine Komödie, wie man sie nicht mehr erwartet hatte im amerikanischen Mainstream-Mittelmass. Statt Computer-Animation altmodische und erstaunlicherweise perfektere Stop-Motion-Animation à la Ray Harryhausen mit skurrilsten Geschöpfen (geschaffen von Henry Selick, dem Regisseur von "Nightmare before Christmas"), gigantische Filmsets wie z.B. eine dreistöckige aufgeschnittene "Belafonte", die in einem herrlichen Einspielfilm von Zissou mit der Mannschaft präsentiert wird. Diese Sets entstanden ganz bewusst in den Studios von Cinecittà, in denen Federico Fellini seine Meisterwerke schuf und das in den letzten Jahren fast nur noch für TV-Produktionen gut war. Wes Andersons kreativer Umgang mit Farbe und der CinemaScope-Breitwand spielt eine wichtige Rolle beim Erzählen dieser tragikomischen Abenteuergeschichte und steht in der Tradition der Filme der 50er und 60er Jahre. Da genügt ein einmaliges Anschauen nicht - zu viele Details - alleine die staunenswerten Schöpfungen der individuellen Kreaturen - am Tag leuchtende Eidechsen, changierende Minifrösche, paisleygemusterte Thunfische oder konfektfarbene Zuckerkrebse lohnen eine mehrfache Beschäftigung mit diesem in jeder Hinsicht fantastischen Film.

(Udo Heimansberg, playtime by biograph)

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