Die Farben der Zeit
Frankreich, Belgien 2025, Laufzeit: 126 Min.
Regie: Cédric Klapisch
Darsteller: Suzanne Lindon, Abraham Wapler, Vincent Macaigne
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Eine 30-köpfige Erbengemeinschaft, alles miteinander verwandte Mitglieder einer Großfamilie, erbt ein verwildertes Haus in der Normandie. Es soll einer Mega-Mall mit 3000 Parkplätzen weichen und die Investoren locken mit einem Kaufangebot. Vier Abgesandte des in aller Welt verstreuten Familienclans werden beauftragt, in diesem Haus vor dem Verkauf nach verborgenen Schätzen zu suchen.
Dabei stoßen sie auf die geheimnisvolle Adèle (Suzanne Lindon), die durch ein Porträt und zahlreiche vergilbte Fotos an den Wänden allgegenwärtig scheint. Die weitere Spurensuche hält so manche Überraschungen bereit und die Erkenntnis, wie spannend das Eintauchen in die Vergangenheit, nicht nur der eigenen Familiengeschichte sein kann. Der Zuschauer kann den Lebensweg Adèles durch zahlreiche Rückblenden mitverfolgen.
Als 20-jährige verlässt sie 1895 die Normandie, um nach ihrer Mutter zu suchen, die sie nie kennengelernt hat. Der Weg führt sie ins pulsierende Paris in einer Zeit des industriellen und kulturellen Umbruchs: die Fotografie wird erfunden und der aufkommende Impressionismus wirbelt alte Konventionen in der Malerei durcheinander. Am Ende findet sie neue Freunde, die sie mit der Welt der Kunst und Kultur der Jahrhundertwende bekannt macht.
Ein wunderbarer Publikums- und Parisfilm, der mit seiner lebendigen Erzählweise viel Spaß macht. Er nimmt uns mit auf eine Reise, die immer wieder zwischen zwei Jahrhunderten hin- und herspringt. Nicht nur für die Protagonisten wird das verstaubte, vernachlässigte Haus zur Quelle zweier spannender Geschichtsstunden, die mit soviel Witz und Augenzwinkern erzählt werden, dass einem keine Minute langweilig wird.