Der Fleck
Deutschland, Schweiz 2024, Laufzeit: 90 Min., FSK 12
Regie: Willy Hans
Darsteller: Leo Konrad Kuhn, Alva Schäfer, Shadi Eck
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Künstlerisch ambitioniertes Langfilmdebüt aus Deutschland: Ein ganz normaler langweiliger Sommertag wird für einen Teenager zu einer ganz besonderen Begegnung. Sinnlich magisch erzählte erste große Liebe in experimentierfreudigen Bildern.
Es ist ein ganz normaler Sommertag. Simon schwänzt den Sportunterricht und weiß nicht so recht wohin mit der gewonnenen Zeit, bis er Enes aus seiner Nachbarschaft trifft und kurzentschlossen mit ihm und seiner Clique zum Fluss fährt. Zwischen trägen Gesprächen, lustlosem Planschen und albernen Posen rinnen die Stunden dahin. Simon hält sich schüchtern am Rand, bis Marie auftaucht und irgendetwas in ihm weckt. Gemeinsam ziehen sie los, um Pommes zu holen, und vergessen im Wald am Flussufer die Zeit...
Was sich unspektakulär liest, ist in Wahrheit das Wesentliche, zumindest wenn man an der Schwelle zum Erwachsenwerden ist. Regisseur Willy Hans gelingt es, dies einzufangen – von der langweilig grauen Tristesse bis zum verwirrenden Zauber (nie zuvor war eine einfache Schale Pommes so schön). Gleichzeitig experimentiert er mit der filmischen Form, bricht sie auf, montiert Unerwartetes hinein und zieht uns und seinen Figuren langsam aber sicher den Boden der Erzählung unter den Füßen weg, bis nichts bleibt als eine traumhafte Ahnung. Eine aufregende Reise in längst vergessene Tage mit ebenso faszinierenden neuen Gesichtern.