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Das ewige Leben

Das ewige Leben
Österreich, Deutschland 2014, Laufzeit: 123 Min., FSK 12
Regie: Wolfgang Murnberger
Darsteller: Josef Hader, Tobias Moretti, Nora Von Waldstätten
>> dasewigeleben.de/

Dies ist die nun mittlerweile vierte Adaption der Kult-Krimis aus der Feder von Wolf Haas, die ihren Weg auf die große Leinwand findet. Sowohl vor als auch hinter der Kamera findet sich das altbekannte Produktionsteam, welches bereits mit den Vorgängern große Erfolge bei Kritik und Publikum erzielte, wieder: Wolfgang Murnberger, der hier erneut Regie führt, als auch Josef Hader in der Hauptrolle des dickköpfigen Privatdetektivs Simon Brenner. Beide wirkten gemeinsam mit Wolf Haas am Skript mit, das hier stilsicher und mit einer Menge schwarzem Humor inszeniert wurde. Nicht nur die treuen Liebhaber der Reihe dürften auf ihre Kosten kommen!

Gestern war er dem Abgrund nahe, heute ist er einen Schritt weiter: Privatschnüffler Brenner kehrt nach Graz, die Stadt seiner Jugend, zurück. Neben seiner chronischen, sich verschlimmernden Migräne plagen ihn auch vage Erinnerungen an seine alten Zeiten als Jungspund. Während seines Aufenthalts kommt es zu Konfrontationen mit zwei seiner Jugend-Kompagnons, Köck (Roland Düringer) und Aschenbrenner (Tobias Moretti), die er eigentlich weniger gern wiedergesehen hätte, als auch mit seiner ersten großen Liebe (Margarethe Tiesel). Sie alle waren damals – in ihrer Sturm und Drang Zeit - verstrickt in ein Verbrechen, das sie seit jeher verfolgt und auseinandertrieb. Die jüngsten Ereignisse gipfeln in einem verhängnisvollen Kopfschuss, der Brenner geradewegs ins Koma befördert. Obwohl alle behaupten, er sei es selbst gewesen und habe versucht, sich umzubringen, macht er sich auf die Suche nach seinem vermeintlichen "Mörder", als er wieder aus dem Koma erwacht und halbwegs genesen ist. In der Folge kommt es zu einigen konfusen Morden, in die auch seine junge Therapeutin Dr. Irrsiegler (Nora von Waldstätten) verwickelt zu sein scheint. Bruchstückhaft fügen sich alte Erinnerungen und gegenwärtiges Chaos zusammen. Und wenn Brenner anfangs am Ende war, so könnte er am Ende vielleicht sogar vor einem neuen Anfang stehen.

Nach den drei legendären Brenner-Verfilmungen "Komm, süßer Tod", "Silentium", und "Der Knochenmann" überzeugt auch der vierte Teil in ganzer Linie und spielt gekonnt mit den Thriller-Versatzstücken, die sich nach und nach zu einer pechschwarzen Krimikomödie vereinigen. Josef Hader, der dem Privatdetektiv mittlerweile seinen ganz eigenen Stempel aufdrückt, gewinnt einmal mehr durch sein schrulliges Spiel für sich. Seine Figur ist am klassischen einsamen Wolf orientiert, letztendlich jedoch ganz unterschiedlich, denn im Gegensatz zu anderen Ermittlern löst er seine Fälle nicht mit mentaler Zusammensetzung des Puzzles, sondern vielmehr, indem er stur und unbeholfen von einer verschrobenen Situation in die Nächste stolpert und dabei seinem unverbesserlichen Trotzkopf treu ergeben bleibt. Tobias Moretti, der im letzten Jahr für "Das Finstere Tal" mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet wurde, glänzt als zwielichtiger Kommissar und auch Nora von Waldstätten, die man zuletzt neben Juliette Binoche in "Die Wolken von Sils Maria" bewundern durfte, beweist in ihrer Nebenrolle, aus welchem Grund sie mittlerweile zu den vielversprechendsten Newcomern des deutschsprachigen Films gehört. Dank hervorragender Schauspieler, viel Feingespür für Timing, sowie eines pointierten und subversiven Plots, bietet Wolfgang Murnbergers vierte Expedition in die vertrackten Gefilde um Detektiv Brenner wieder einmal köstlichen Krimispaß

(Nathanael Brohammer - biograph)

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