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Brothers - Zwischen Brüdern
Dänemark 2004, Laufzeit: 110 Min.
Regie: Susanne Bier
Darsteller: Connie Nielsen, Ulrich Thomsen, Nicolaj Lie Kaas, Bent Mejding, Solbjørg Højfeldt, Paw Henriksen, Laura Bro, Niels Olsen, Sarah Juel Werner, Rebecca Løgstrup Soltau, Lars Ranthe, Lars Hjortshøj, André Babikian, Lene Maria Christensen, Henrik Koefoed

Während der eine Bruder in der Armee dient, wird der andere aus dem Gefängnis entlassen. Michael ist der ältere, ist glücklich verheiratet, hat zwei Kinder. Jannik hat sein Leben weniger im Griff, trinkt und provoziert gerne in der Familie die Konflikte. Als jedoch Michael nach Afghanistan gesandt wird und kurz darauf als verschollen gilt, beginnt Jannik sich um die Familie seines Bruders zu kümmern und in dem scheinbaren Schwarz-Weißbild werden Schattierungen erkennbar. Die Regisseurin von "Open Hearts", Susanne Bier, erzählt in ihrem neuen Film weder eine Kriegs- noch eine Liebesgeschichte, obwohl beides darin enthalten ist. Vielmehr ist es eine Geschichte über die Unvorhersehbarkeit des Lebens und wie sich diese auf menschliche Beziehungen auswirkt. Der Krieg wird auf der Leinwand nicht sichtbar, dennoch wird seine Gewalt erzählt. Michael erlebt im Gefangenenlager etwas, was ihm das Überleben sichert. Aber um einen bitteren Preis. Als der zuhause schon beerdigte Michael zurückkommt, ist er nicht mehr derselbe. Auch in seiner Familie hat sich viel verändert: Jannik geht mittlerweile bei seiner Frau Sarah und den beiden Töchter ein und aus und zwischen Sarah und ihm hat sich längst mehr entwickelt als eine Freundschaft. Michael entlädt seine Eifersucht in Gewaltausbrüchen. Sarah ruft Jannik um Hilfe. Die Situation der Brüder scheint sich vollkommen in ihr jeweiliges Gegenteil verkehrt zu haben, als schließlich Michael ins Gefängnis kommt. Aber auch hier hört der Film noch nicht auf zu erzählen. Die Aussage will eine andere bleiben, keine zu einfachen Antworten liefern. Man spürt noch, dass Susanne Bier Dogma-Filme gedreht hat, aber sie schafft es in diesem Film, sich von zu strengen Regeln zu befreien. Das Medium Film ist laut Susanne Bier besonders dazu geeignet, Gefühle zu erzählen. Über das Gefühl ebnet sie den Zugang zur erzählten Wirklichkeit. "Mein Ziel ist es, die Realität anzuerkennen und in dieser Hoffnung zu finden." Die Hauptdarsteller sind durchweg überzeugend. Ulrich Thomsen kennt man vor allem aus seiner beeindruckenden Darbietung in "Das Fest". Hier sind es vor allem die Kälte und Undurchdringlichkeit, die er glaubhaft spielt. Connie Nielsen und Nikolaj Lie Kaas setzen die vorsichtige Annäherung zwischen Jannik und Sarah wunderbar um. Vielleicht ist dies sogar der berührendste Erzählstrang des Films.

(Heide Küsters, playtime by biograph)

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