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Als das Meer verschwand
Neuseeland 2004, Laufzeit: 128 Min.
Regie: Brad McGann
Darsteller: Emily Barclay, Matthew MacFadyen, Miranda Otto, Colin Moy, Jimmy Keen, Toby Alexander, Nicholas Hayward, Jodie Rimmer, Vicky Haughton

Spätestens seit dem überwältigenden Erfolg der Tolkien-Trilogie "Der Herr der Ringe" ist Neuseeland als Filmland bekannt geworden. Doch auch zuvor schon hat das Land eine ganze Reihe exquisiter Filmperlen hervorgebracht wie z.B. "Das Piano" oder "Heavenly Creatures". Das Erstlingswerk des Regisseurs Brad McGann knüpft da nahtlos an. "Als das Meer verschwand" nach einer Romanvorlage von Maurice Gee ist eine gekonnte Mischung aus Familiendrama und Thriller und weiß durch Spannung ebenso zu überzeugen wie durch Poesie und psychologische Dichte. Der desillusionierte Kriegsfotograf Paul Prior kehrt zur Beerdigung seines Vater zurück in sein kleines Heimatdorf in Central Otago. Seine Heimkehr wird zu einer Reise in die Vergangenheit. So gibt es nach Jahren nicht nur ein Wiedersehen mit seinem Bruder Andrew und seiner inzwischen verheirateten Jugendliebe Jackie, sondern auch mit der verborgenen Hütte seines Vaters, die Vater und Sohn als geheimen Zufluchtsort zum Lesen, Nachdenken und Musikhören nutzten. Beim Aufräumen der Hütte entdeckt Paul, dass noch jemand von diesem Refugium weiß: die 16-jährige Celia, die hier ebenso wie früher er selbst Musik hört, Kurzgeschichten schreibt und sich in eine bessere Welt träumt - weit weg von diesem gottverlassenen Winkel. Obwohl Paul nur einen kurzen Aufenthalt in seiner alten Heimat geplant hatte, beschließt er länger zu bleiben und freundet sich mit Celia an. Das junge Mädchen wird für ihn immer mehr zu seinem Alter Ego, erkennt er in ihr doch seine eigenen früheren Träume und Sehnsüchte wieder. Als er erfährt, dass Jackie Celias Mutter ist und diese den Namen des Vaters nicht preisgibt, keimt in ihm der Verdacht auf, es könne sich bei dem Teenager um seine eigene Tochter handeln. Zunehmend fühlt er sich für sie verantwortlich. Doch die enge Verbindung zwischen den beiden bleibt weder den Dorfbewohnern noch seinem Bruder und Jackie verborgen und wird mit Misstrauen beäugt. Als Celia eines Tages mit blauen Flecken und verweinten Augen bei ihm auftaucht, stellt er ihren Stiefvater zur Rede und wird von diesem brutal verprügelt. Eines Tages ist Celia spurlos verschwunden und Paul wird mit Anschuldigungen und Verdächtigungen konfroniert. Nachdem das Mädchen auch nach Tagen nicht wieder auftaucht, befürchtet die Polizei das Schlimmste und erklärt ihn zum Hauptverdächtigen. Bei der Suche nach dem wahren Grund für Celias Verschwinden, muss er schmerzhaft erfahren, dass dieses in engem Zusammenhang mit einem dunklen Familiengeheimnis steht, das er seit 17 Jahren zu verdrängen versucht. McGann lässt sich ganz bewusst Zeit, um seine komplexe Geschichte zu entwickeln und die Beziehung der Charaktere zueinander schichtweise freizulegen. Gegenwart und Vergangenheit werden in Rückblenden miteinander verknüpft und entwirren dem Zuschauer so Stück für Stück das geschickt geknüpfte Puzzle. Der poetische Titel "Als das Meer verschwand" entspricht dem lyrischen Grundton, der sich durch den ganzen Film zieht. Er bezieht sich auf eine Kurzgeschichte, die Celia für einen Schreibwettbewerb verfasst und zur Metapher für den gesamten Film wird.

(Anne Wotschke, playtime by biograph)

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