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A Royal Night – Ein königliches Vergnügen

A Royal Night – Ein königliches Vergnügen
Großbritannien 2015, Laufzeit: 97 Min., FSK 6
Regie: Julian Jarrold
Darsteller: Sarah Gadon, Bel Powley, Emily Watson
>> www.aroyalnight-film.de

Während auch heute noch so manches junge Mädchen ungeachtet aller Emanzipation davon träumt, Prinzessin zu werden, träumen die, die es schon sind, oft davon, einmal eine Auszeit von eben diesem Status nehmen zu dürfen. Da ging es den beiden Töchtern des englischen Königs Georges VI., Elisabeth und Margaret, nicht anders. Und am 8. Mai 1945, dem Tag des offiziellem Ende des 2. Weltkriegs, gelang es den beiden tatsächlich, ihren Eltern die Erlaubnis einer „Royal Night Out“ abzuringen. Eine Nacht, die nicht nur den beiden 17 und 14 Jahre alten Mädchen, sondern auch dem Zuschauer viel Vergnügen bereitet.

Sechs Jahre lang waren sie aufgrund der Kriegshandlungen quasi eingesperrt im Buckingham Palast wie in einem Goldenen Käfig. Nun betteln sie flehentlich ihren Vater an, am V-Day den Sieg als „normale Teenager“ in der Menge feiern zu dürfen. Ihre Mutter ist zwar strikt dagegen, doch man einigt sich schließlich auf einen Kompromiss: die Mädchen dürfen mit zwei Soldaten als Leibwächter zum Ball mit illustren Gästen ins Ritz Hotel - unter der Bedingung, dass sie um Punkt ein Uhr wieder zuhause sind.

Das ist zwar nicht ganz im Sinne der Teenager, aber doch ein Schritt in die richtige Richtung, und so nimmt das Abenteuer seinen Lauf. Keine allzu große Überraschung ist es, dass der Abend nicht so verläuft wie von den Eltern geplant. Die auch im Erwachsenenalter für ihre Eskapaden bekannte Margaret büchst schnell mit einem Offizier aus, und die verantwortungsbewusste Elisabeth macht sich auf, die kleine Schwester zu suchen und zurückzuholen. Dabei gewinnt sie die Unterstützung eines jungen Soldaten aus dem Arbeitermilieu, an dessen Seite sie mitten im frenetischen Siegestaumel der Bevölkerung London einmal inkognito von einer ganz anderen Seite kennenlernt.

Die Handlung basiert zwar lose auf tatsächlichen Ereignissen, in Wirklichkeit jedoch war als Bewachung der jungen Royals eine 16-köpfige Truppe abgestellt, die sich auch nicht abschütteln ließ. Im Film schafft es Prinzessin Margaret sogar bis zu einer Bordellbesichtigung, historisch ist dies nicht verbürgt. Weitgehend im Stil einer Screwball-Komödie inszeniert, die viel gute Laune verbreitet wird der Film zu einem 'par force'-Ritt durch ein vom Krieg geschundenes London, das wenn auch weitgehend am Computer rekonstruiert, Anlass für ein paar ernste Töne gibt, etwa wenn die künftige Königin Elisabeth durch ihre neue Bekanntschaft Jack mit den Sorgen, Frustrationen und Nöten ihres Volkes konfroniert wird. 

Die beiden jugendlichen Darstellerinnen der Prinzessinnen spielen ihren Part mit erfrischendem Elan, allen voran Newcomerin Bel Powley, die als erlebnishungrige Party-Queen Margaret die britische Hauptstadt auf den Kopf stellt. Illuster besetzt auch die Rollen des Königspaares mit Rupert Everett und Emily Watson, beides Darsteller, die wir gerne einmal wieder im Kino sehen. Everett stellte seinen neuen Film sogar höchstpersönlich auf dem Münchener Filmfest vor, wo er gleichzeitig für sein Lebenswerk geehrt wurde. „A Royal Night“ ist ein vergnüglicher Unterhaltungsfilm, leicht, aber nicht seicht – ideal, um den Sommer ausklingen zu lassen.

(Anne Wotschke)

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