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Ein Sommer in der Provence

Ein Sommer in der Provence
F 2014, Laufzeit: 105 Min., FSK 6
Regie: Rose Bosch
Darsteller: Jean Reno, Anna Galiena, Chloé Jouannet
>> sommerinderprovence-film.de/

Nach dem Kriegsdrama „Die Kinder von Paris“ kommt die britische Regisseurin Rose Bosch nun mit einem leichteren Stoff in unsere Kinos – einer liebe- und humorvollen Hommage an ihren Heimatort in der Provence. Dort wird ein Großvater erstmals mit seinen in Paris lebenden Enkeln konfrontiert, woraus sich bald ein herrlich kauziger Kampf der Generationen entwickelt.

Kurz vor den Sommerferien trennen sich die Eltern von Léa und Adrian und statt den Sommer mit ihren Freunden in der Stadt zu verbringen, werden die beiden Teenager kurzerhand in Begleitung ihrer Großmutter Irène mit ihrem kleinen taubstummen Bruder Théo aufs Land zu ihrem Großvater Paul (Jean Reno) verfrachtet, den sie noch nie gesehen haben, herrscht doch zwischen ihm und ihrer Mutter seit Jahren Funkstille. Daher ist Paul auch gar nicht begeistert über den unerwarteten Besuch, der ihm da ins Haus schneit. Und auch Léa und Adrian verhehlen kaum ihren Widerwillen gegen das in ihren Augen öde Landleben. Allein der kleine Théo freut sich über das Abenteuer Provence.

Bald beginnt ein Kleinkrieg zwischen dem sich stur gebenden Paul und seinen verwöhnten Enkeln, die lernen müssen, dass ein Leben auch ohne Handy und Internet möglich ist, sehr zum Vergnügen der Zuschauer, die - je nach Alter und Erfahrungsschatz – entweder hinter der alten oder der jungen Generation stehen – bis eine Streich der Enkel unerwartet Bewegung in die Sache bringt. Adrian meldet für Paul ein Facebook-Konto an und schon bald schneien diesem überraschend alte Freunde aus Jugendtagen ins Haus, die zeigen, dass auch Paul seine Sturm- und Drangzeit hatte, die sich in ihrem Bestreben nach Abnabelung von der Elterngeneration gar nicht so sehr von der der heutigen Zeit unterschied. Aber ihr Auftauchen enthüllt auch einen tragischen Verlust, den Paul erlitten hat und seine schroffe Art und den Hang zum Alkohol verständlicher macht.

Jean Reno glänzt hier wieder einmal, diesmal in einer Rolle, wie man sie von ihm kaum kennt: „Einen Großvater zu spielen, ist für Schauspieler oft etwas entmutigend, viele haben Angst, in die Schublade der Alten gesteckt zu werden“, amüsiert sich der Schauspieler, dessen differenziertes Spiel dem Film, neben seinen komödiantischen Momenten, genügend Tiefgang verleiht, um nicht die berauschenden Bilder der in ihrer ursprünglichen Schönheit gezeigten Provence zum reinen Postkarten-Klischee verkommen zu lassen. Aber auch Lukas Pelissier als taubstummer Theo erweicht nicht nur das Herz seines Großvaters, sondern lässt auch die der Zuschauer schmelzen. Ein idealer Film, um angesichts der frühherbstlichen Wetters mitten im Hochsommer hierzulande wieder in Ferienstimmung zu kommen. Nostalgische Gefühle und Wohlfühlstimmung vermitteln zusätzlich die schönen Siebziger-Jahre-Songs unter anderem von Simon & Garfunkel.

(Anne Wotschke - biograph)

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