Paul Klee war nicht lange in Düsseldorf. Ab April 1931 unterrichtete er, von Walter Kaesbach als Professor berufen, an der Kunstakademie. Aber schon zum Ende des Sommersemesters 1933 wurde er von der durch die Nationalsozialisten umgekrempelten Akademie entlassen. Er emigrierte Ende des Jahres nach Bern, in dessen Nähe er 1879 als deutscher Staatsbürger geboren worden war. 1940 starb er an einer Herzlähmung in Muralto-Locarno. Mit Paul Klee hatte das NS-Regime einen Künstler vertrieben und 1937 in seiner Ausstellung zur „Entarteten Kunst“ weiter diffamiert, der weltweit angesehen war und sich selbst zur Welt hin geöffnet hatte. 1914 hatte er die Tunisreise mit Macke und Moilliet unternommen und dort das Licht für seine Malerei entdeckt; 1928/29 folgte eine Reise nach Ägypten. Seine abstrakte, durch Primärzeichen strukturierte Kunst kennzeichnet eine universale Lesbarkeit, die über jeden Nationalstil erhaben ist.
Dass Klee bis heute mit Düsseldorf verbunden wird, liegt an dem großen Konvolut seiner Bilder, welches das Land Nordrhein-Westfalen 1960 aus amerikanischem Privatbesitz erwerben konnte. Neben Klees kunsthistorischer Bedeutung spielte die moralische Verantwortung für die im Dritten Reich unterdrückten Künstler beim Ankauf eine Rolle. Zunächst wurde die Klee-Sammlung im Schloss Jägerhof ausgestellt, musste aber nach ein paar Jahren der beginnenden Sammlung von Malerei des 20. Jahrhunderts weichen: dem Grundstock für die spätere Kunstsammlung NRW. Werner Schmalenbach als Leiter der Sammlung und die Kulturpolitik machten aus der Not eine Tugend. Mit Unterstützung der diplomatischen Kanäle wurden Paul Klees Bilder auf Reisen geschickt: Zwischen 1966 und 1985 waren sie das Sujet von 38 Ausstellungen auf vier Kontinenten.
Die fast 20-jährige Ausstellungsreise wird nun als Prolog der Ausstellung „museum global“ in der Kunstsammlung NRW beleuchtet. Natürlich war eine Intention, Deutschland als Kulturnation zu stärken, das desaströse Image nach dem Zweiten Weltkrieg zu verbessern und sich diplomatisch den Gastländern zu nähern. Und die Gastgeber waren interessiert, sich international im Kulturaustausch zu bewähren. Zugleich zeigte sich bei einzelnen Stationen, wie groß die Gefahr der kulturellen Dominanz war: Die Veranstalter in Manila oder Singapur verstanden den Weltkünstler Paul Klee als Impulsgeber für die eigene Kunst. - Dass Klees Werke aber bis heute nichts von ihrem einzigartigen Reiz und ihrem Fabulieren verloren haben, belegt nun die Ausstellung in der Klee Halle ebenfalls: Sie zeigt auch die Bilder selbst.
museum global. Paul Klee: Eine Sammlung auf Reisen
bis 10.3. im K20, Kunstsammlung NRW am Grabbeplatz, Tel. 838 12 04
Sven Kroner
Welt im Privaten
Sehen, Hören, Spüren
Carsten Nicolai im K21 im Ständehaus
„Wer performt hier eigentlich für wen?“
Inke Arns über die Ausstellung „Artists & Agents“
Louisa Clement
Einzigartigkeit in Zeiten digitaler Kommunikation
Mensch im System
Zur Figur in der Malerei im Kunstpalast
Christine Erhard
Schatten im Raum
Penck 80
Seine einstige Akademieklasse stellt aus
Norika Nienstedt
Gestalt im Gegenüber
Kunst im Atelier
Die „Kunstpunkte“ in Düsseldorf
Offene Ateliers in Düsseldorf: KUNSTPUNKTE 2019
Bereits zum 23. Mal präsentieren sich die Düsseldorfer Künstlerinnen und Künstler der Öffentlichkeit.
Katja Stuke + Oliver Sieber
Fotografie als Kommunikation
Privat und öffentlich
Fotografien von Eva Wurmbach-Beuys im Museum Moyland
Sammeln und Zeigen
Philara in Flingern
Andreas Schmitten
Hinter Glas
Kunst im Kontext
Internationale Malerei im Kunstpalast
Christian Jendreiko
Hier und jetzt
Die aktuelle Produktion
Ausstellungen mit Fotografie
Drei Maler
KONSORTIUM
Kunst ohne Grenzen in über 40 Museen und Galerien
DÜSSELDORFER NACHT DER MUSEEN – Samstag, 6. April 2019 von 19 bis 2 Uhr
Bianca C. Grüger
Sujets der Malerei
Aus der Kunstakademie
Ausstellungen mit junger Kunst
Christoph Westermeier
Fünf Säulen
Flimmernde Bilder, die Menschen veränderten
„Kino der Moderne“ in der Bonner Bundeskunsthalle
Karl Krüll
Von Hand
Die Aktualität des „Bauhaus“
Ein „Neues Sehen“ im NRW-Forum