„Hong Sang-soo ist ein Meister des Erzählens.“ Martin Scorsese
Im Frühsommer letzten Jahres hatte der südkoreanische Regisseur Hong Sang-soo eine große Retrospektive in New York, gefolgt von Wien und München im Herbst und Winter. Er ist ein Festival-Star, in den Kinos hingegen ist er unterrepräsentiert. Höchste Zeit für Düsseldorf, ihn zu entdecken! Der 1961 geborene Südkoreaner beginnt sein künstlerisches Leben in Orientierungslosigkeit (ein Zustand, der später auch seine Figuren kennzeichnet wird): Filmstudium an der Chungang-Universität in Seoul, trotzdem keine gefühlte Nähe zum Kino. Nächste Station: das Art Institute of Chicago, schließlich der prägende Aufenthalt an der Cinémathèque française in Paris. Seine beiden intellektuellen Inspirationen sind Robert Bresson, dessen Aphorismen über das Filmemachen „Notizen zum Kinematographen“ er stets in seiner Jackentasche trägt, sowie der Maler Paul Cézanne.
Es gibt einen weiteren großen Regisseur, dem Hong Sang-soo in Grundzügen ähnelt: Yasujirô Ozu. Hong Sang soo arbeitet ebenfalls auf eine repetitive Weise. Die Figuren und ihre Geschichten sind über weite Strecken hinweg die gleichen, er ist – wie Ozu – ein „Meister der Variation im Seriellen“(Ekkehard Knörrer). Seine Werke muten vordergründig äußerst simpel, fast schon banal an, möglicherweise aus dem Grund, dass Hong Sang-soo fast alles in Personalunion realisiert: Produktion, Buch und Regie, inzwischen meist auch Kamera und Schnitt, teilweise sogar die Musik werden von ihm selbst verantwortet. Immer kleiner wird zudem der Kreis der Darsteller*innen, unter anderem Hongs Lebensgefährtin Kim Min-hee oder Kwon Hae-hyo, einer seiner wichtigsten Darsteller der letzten Jahre. Nicht nur die Reduktion auf ein eigenes, begrenztes Universum verleiht seinen Filmen Magie, sondern auch die Genesis aus dem Moment: Es gibt zu keinem Zeitpunkt ein endgültiges Drehbuch, Dialoge und Ideen werden von Tag zu Tag entwickelt und alle Beteiligten sind gezwungen, sich spontan auf das einzulassen, was während der Drehtages geschieht.
Do 2.3. 20:00
SO-SEOL-GA-UI YEONG-HWA |
DIE SCHRIFTSTELLERIN, IHR FILM UND EIN GLÜCKLICHER ZUFALL
KOR 2022 · 92 min · OmU · digitalDCP · FSK 0 · R/B/K: Hong Sang-soo ·
D: Lee Hyeyoung, Kim Minhee, Seo Younghwa, Park Miso u.a.
So 5.3. 18:00
INTEURODEOKSYEON | INTRODUCTION
KOR 2021 · 66 min · OmU · digitalDCP · ab 18
R/B/K: Hong Sang-soo · D: Shin Seok-ho, Park Mi-so, Kim Young-ho u.a.
Sa 11.3. 19:00
DOMANGCHIN YEOJA | DIE FRAU, DIE RANNTE
KOR 2020 · 77 min · OmU · digitalDCP · ab 18 · R/B: Hong Sang-soo ·
K: Kim Su-min · D: Kim Min-hee, Seo Young-hwa, Song Seon-mi u.a.
Sa 18.3. 19:00
BAMUI HAEBYUN-EOSEO HONJA | ON THE BEACH AT NIGHT ALONE
KOR 2017 · 101 min · OmU · digitalDCP · ab 18 · R/B: Hong Sang-soo ·
K: Kim Hyungkoo, Park Hongyeol · D: Kim Minhee, Seo Younghwa, Kwon Haehyo
Do 30.3. 20:00
JIGEUMEUN MATGO GEUTTAENEUN TEULLIDA |
EINMAL FREMD, EINMAL VERTRAUT
KOR 2015 · 121 min · OmU · digitalDCP · ab 18 · R/B: Hong Sang-soo ·
K: Park Hongyeol · D: Jung Jaeyoung, Kim Minhee, Ko Ahsung u.a.
BLACK BOX – Kino im Filmmuseum der Landeshauptstadt Düsseldorf
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Satyajit Ray – Urvater des modernen indischen Kinos
Filmreihe 1. – 26. April im Filmmuseum Düsseldorf
Animal Actors: Transformationswesen
Filmreihe zur Sonderausstellung November 2022 – Juni 2023 im Filmmuseum Düsseldorf
Die 72. Internationalen Filmfestspiele Berlin
Ein Festivalbericht von Kalle Somnitz und Anne Wotschke
Oscar goes Streaming
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Ein Festivalbericht von Kalle Somnitz, Silvia Bahl und Anne Wotschke
72. Festival de Cannes
Ein Vorbericht von Kalle Somnitz
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