Die Verrufenen
Deutschland 1925, Laufzeit: 113 Min.
Regie: Gerhard Lamprecht
Darsteller: Bernhard Goetzke, Aud Egede-Nissen, Mady Christians
Kurzinfo: Die sozialrealistische „Neue Sachlichkeit“ der Weimarer Republik war eine Abkehr vom Expressionismus und dessen stilisierter Mehrdeutigkeit. Neben DIE FREUDLOSE GASSE von Pabst kam 1925 auch der erste Teil der sogenannten „Zillefilm“-Trilogie in die Kinos. Im Zentrum der Handlung von Gerhard Lamprechts DIE VERRUFENEN steht Robert Kramer, der aus dem Gefängnis entlassen wird und versucht, ins bürgerliche Leben zurückzufinden. Doch er muss feststellen, dass er nicht nur seine Arbeit, sondern auch seine Verlobte verloren hat. Voller Verzweiflung möchte er sich das Leben nehmen, wird aber von der Prostituierten Emma gerettet. Bei ihr findet er Unterschlupf und endlich scheint sein Leben eine gute Wendung zu nehmen. Die Aufnahmen von Hinterhöfen und Eckkneipen, Obdachlosenheimen und heruntergekommenen Treppenhäusern sind von den Bildern Heinrich Zilles geprägte Milieustudien. Seine Darstellungen von Armut verleihen dem Film die ikonischen Bilder und tragen zu einer Ästhetik bei, die sich als einfache, aber nicht weniger stilisierte Ausdrücke von Alltäglichkeit auszeichnen. (FM)