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Forum

Es gibt 387 Beiträge von Raspa

Honig im Kopf

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Schweiger, der Verkannte?

17.05.2016

Wieviele Zuschauer sind in diesen Film geströmt? Waren es mehr als 4 oder sogar mehr als 5 Millionen? Obwohl es doch andere hervorragende Filme zum Thema "Alzheimer" gibt, etwa "Still Alice", oder - herausragend! - "Iris". Ich bin eigentlich kein Freund von Filmen im Flugzeug auf dem kleinen Bildschirm, aber auf unserem gestrigen Langstreckenflug entdeckte ich das Angebot, sich Schweigers letzten Riesenerfolg anzusehen, und so dachte ich mir, dies sei denn doch die Gelegenheit, mir ein eigenes Urteil zu bilden, zumal der Tausendsassa ja nicht müde wird, seine übelwollenden Kritiker zu verdammen. Um es vorwegzunehmen: Mein Urteil fällt - sorry, Til! - vernichtend aus. Eine so klischeehafte, aneinandergereihte Nummernrevue mit krachledernen Komikeffekten hatte ich dann doch nicht erwartet. Die Figuren: Allesamt Charaktermasken ohne echte Individualität. Nun gut, Hallervorden spielt den verwirrten Alten ganz beachtlich ( aber allein dieser alberne Vorname: Amandus - wer heißt denn so? Aber bei Schweiger heißen Detektive ja auch Chiller, pardon: Tschiller ), was jedoch diese sentimentale Schmonzette, in der Tochter Emma als Enkelin Tilda ständig angebliche Kindermundwahrheiten kundtun muss, auch nicht retten kann. Ich bin nur froh, dass ich mir diese angebliche "Tragikomödie" nicht im Kino angeschaut habe. Jeder dafür bezahlte Euro wäre ein Ärgernis gewesen.

Irrational Man

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Gedankenexperiment

09.04.2016

Ob Woody Allen sich mal mit Dürrenmatt beschäftigt hat? Man könnte es fast glauben, wenn man an dessen wichtigste These im Anhang zu den "Physikern" denkt: "Eine Geschichte ist dann zu Ende gedacht, wenn sie ihre schlimmst mögliche Wendung genommen hat." Genau das exerziert auch Woody hier durch. Das entbehrt zunächst nicht einer gewissen Plausibilität, denn dass einer, dem sein Leben ohnehin zur Last geworden ist, sich nicht groß um eine mögliche Bestrafung schert, ist ja durchaus nachvollziehbar. Der Twist allerdings, dass ein Unschuldiger verhaftet wird, nur weil er Zugang zum Mordmittel und ein mögliches Motiv hatte, es aber ansonsten gar keine Evidenz gegen ihn gibt, scheint doch etwas weit hergeholt. Nur so aber kann der Autor die Schraube bis zum fatalen Ende drehen. Trotzdem kann man sich auch diesen Allen-Film mit einigem Vergnügen ansehen, weil der Mann einfach so unverschämt gute Dialoge für seine - wie fast immer - ausgezeichneten Darsteller schreibt. Die Leute so reden lassen, dass es ganz natürlich klingt, das scheint so einfach und ist doch so schwer. Woody kann es einfach, und deshalb hoffe ich, dass er noch lange einen neuen Film pro Jahr hervorbringt. Da stimme ich mit "mobile" völlig überein.

Raum

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Alles im Singular

22.03.2016

"Raum", "Schrank", Stuhl", so bezeichnet der kleine Jack die Dinge, die für seine ersten fünf Lebensjahre seinen Lebensraum ausmachen. Gibt es noch andere Räume, Schränke, Stühle, gibt es eine Welt außerhalb des engen Zimmers in einem Schuppen, in welchem er mit seiner Mutter Tag für Tag leben muss? Er kann es sich kaum vorstellen. Entsprechend lawinenartig brechen die Sinneseindrücke auf ihn ein, nachdem die Flucht gelungen ist. "Dieser Jacob hätte den Oscar mindestens genauso verdient wie Brie Larson," urteilte meine Begleitung spontan nach Ende des Films, und, obwohl so etwas natürlich nicht wirklich in Frage kommt, ist die Leistung des jungen Darstellers tatsächlich phänomenal. Schwer vorstellbar ist für mich allerdings, dass man Personen, die so etwas durchlebt haben, sogleich ins Alltagsleben entlässt, auch wenn sie selbst aus einer falschen Selbsteinschätzung heraus dies so wünschen. Vor allem die Mutter hätte unbedingt eine gründliche Traumatherapie bekommen müssen, bevor man sie in ein alles andere als unkompliziertes Familienleben entlässt. Doch sei dem wie dem sei: Es lohnt sich diesen Film anzusehen.

In einer besseren Welt

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Geht unter die Haut

20.03.2016

Ich habe diesen wichtigen Film erst jetzt im TV gesehen. Er ist ein aufregender Beitrag zum Thema Gewalt. Die Szenen aus dem Sudan sind zum Teil kaum auszuhalten und lassen mich wieder mal fassungslos fragen, welche Leute in der FSK finden, dass man so etwas 12jährigen zumuten kann. Aber dies ist ein eigenes Thema. Natürlich habe ich auch Wölffchens interessante Kritik gelesen, denke aber, dass man der Regisseurin nicht etwas unterstellen sollte, was sie so wahrscheinlich gar nicht gemeint hat. Denn es ist ja nicht so, dass der Vater dem Rivalen "die andere Wange" anbietet. Er hat gegen dessen stupide Brutalität einfach keine Chance der Gegenwehr. Später, im afrikanischen Lager, zeigt er gegen den widerwärtigen Warlord ja dann auch eine sehr aggressive Reaktion.
Überaus lobenswert ist das Spiel der beiden Knaben. Unglaublich, wie großartig diese Halbwüchsigen ihre Rollen ausfüllen!

The Revenant – Der Rückkehrer

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Großes Kino

17.02.2016

Sicher mit Bedacht geschehen, dass Inárritu das recht literarische Wort "Revenant" als Titel benutzt, denn es beginnt mit den gleichen Buchstaben wie "revenge", und um Rache geht es dem Protagonisten ja in erster Linie bei seinem Überlebenskampf. Dass diCaprio in manchen Kritiken hämisch unterstellt wird, er ziehe hier eine große Show ab, um so endlich einen Oscar zu ergattern ( z. B. in der SZ ), finde ich ziemlich unfair. Viel wichtiger ist doch, dass der schlichte Slogan " Kino - dafür werden Filme gemacht"" hier einmal voll und ganz zutrifft. Wölffchen hat die Leistung des Regisseurs und der anderen Beteiligten ( Musik! ) ja bereits angemessen hervorgehoben, so dass ich mich darauf beschränken kann zu behaupten, dass dies ein Film ist, der bleiben und hoffentlich immer wieder auf der großen Leinwand zu sehen sein wird. Dort gehört er nämlich unbedingt hin.

Heute bin ich Samba

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Ken Loach auf Französisch

02.02.2016

In den Kritiken, die ich gelesen habe, wurde die treffende soziale Darstellung und die unsentimentale Liebesgeschichte zwischen dem Titelhelden und der scheuen Alice gelobt. Dem kann ich mich auch durchaus anschließen, deswegen auch mein Vergleich mit ähnlich gearteten britischen Filmen. Die Handlung ist jedoch etwas zäh, der Erzählrhythmus war mir teilweise allzu bedächtig. Ein netter Film mit guten Darstellern, aber der große Wurf ist er nicht.

Carol

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Back to the fifties again

09.01.2016

Again, weil Todd Haynes ja bereits vor 13 Jahren mit "Dem Himmel so fern" einen großartigen Film über jene Epoche gedreht hat, der viele Parallelen zu seinem neuen Werk aufweist. In beiden Fällen flüchtet sich eine Frau ( jeweils von grandiosen Darstellerinnen verkörpert, nämlich Julianne Moore und Cate Blanchett ) in eine nach damaligen Maßstäben unmoralische und zu sanktionierende Beziehung, damals in die zu einem schwarzen Angestellten, hier zu einer jungen Verkäuferin und Hobbyfotografin ( wichtig, weil Blicke solch eine wichtige Rolle spielen ). Wie damals lässt Haynes wieder der Liebesgeschichte viel Zeit, sich zu entwickeln, und auch diesmal ist die Atmosphäre dieser Epoche sehr detailliert erfasst. Wer sich auf ein bedächtiges Erzähltempo einzulassen bereit ist, wird, nicht nur von Cate Blanchett, mit hervorragenden darstellerischen Leistungen belohnt.

Joy - Alles außer gewöhnlich

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From rags to riches

05.01.2016

"Ein seltsamer Hybrid", so wurde der Film, glaube ich, im "Spiegel" genannt, und das trifft durchaus zu. Denn die erste Hälfte könnte auch "Eine schrecklich verrückte Familie" oder so ähnlich heißen, Joy erscheint als die einzig normale erwachsene Person, umgeben von Nerds und Sturköpfen, abgesehen von der Großmutter, die aus dem Off ab und zu die Handlung kommentiert ( sogar sehr aus dem Off, wie man später erfährt ). Mit der Erfindung des "Miracle Mop" beginnt dann eine typische "American Dream" - Story, mit den entsprechenden Höhepunkten, jähen Abstürzen und finalem Triumph. Muss man das sehen? Nein, das muss man sicher nicht. Gleichwohl wird man nicht sclecht unterhalten. Jennifer Lawrence als Joy stellt erneut ihr großes Talent unter Beweis, Bradley Cooper ist ein etwas zu enthusiastischer Machertyp, und Robert de Niro spielt halt Robert de Niro.
Zum Schluss noch etwas Anderes: Wie einer der letzten Kommentatoren war auch ich diesmal in einer frühen Vorstellung. Es waren noch Ferien, und so sah man viele Eltern mit Kindern, die zum Teil viel zu jung sind für die Filme, in die man sie hineinschleppt. Vier- und Fünfjährige sollen sich am hintergründigen Witz der "Peanuts" ergötzen, und etwas ältere Kinder sehen sich mit den Eltern "Star Wars" an. Alles viel zu früh, wie ich finde. Aber was soll man machen? So ist das eben heute.

Der Medicus

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Pittoresk

21.12.2015

Nun ja, im Kino kommen die Schauwerte wahrscheinlich besser zum Tragen. Ich sah den Film nun im Fernsehen und fand, dass er über einen bunten Mittelalter - Bilderbogen mit vielen Genreszenen kaum hinauskommt. Handlung und Charaktere: sehr holzschnittartig. Kann man sich ansehen, ist aber keineswegs ein Werk, das man gesehen haben muss.

Mr. Turner - Meister des Lichts

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The Sun Is God

02.12.2015

Das sind Turners letzte Worte in diesem Film, und sie sind bezeichnend für diesen Künstler, dem das Licht über alles ging. Eine Kritik, die ich las, trug die Überschrift "Ein grober Klotz mit zartem Strich", sehr treffend, wie ich finde. Gegen Ende seines Lebens muss er mit mehr und mehr Unverständnis seiner Umwelt zurande kommen, nicht zuletzt von Seiten der Royal Family. Der Film hat gewisse Längen, das muss man zugeben, aber mir hat Timothy Spalls Darstellung ausnehmend gut gefallen. Er zeigt sowohl das Grobianische an Turner ( eine, wie man lesen kann, verbürgte Eigenschaft des Males ) als auch sein Arbeitsethos und seine Sensibilität. Wie er als schon betagter Mann den reichen Magnaten, der ihm 100.000 Pfund für sein Gesamtwerk bietet ( eine damals gigantische Summe ), abblitzen lässt, das ist ganz große Schauspielkunst. Und das macht den, wie gesagt, gelegentlich etwas langsam fließenden Film doch sehr sehenswert.

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