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Als wir träumten

Als wir träumten
Deutschland, Frankreich 2015, Laufzeit: 117 Min., FSK 12
Regie: Andreas Dresen
Darsteller: Merlin Rose, Julius Nitschkoff, Joel Basman
>> www.alswirtraeumten.de

Andreas Dresens neue Romanverfilmung handelt von den verlorenen Träumen einer Jugend. Die Story von den vier Freunden Rico, Dani, Paul und Mark beginnt in Leipzig in der DDR. Die vier Jungs sind dreizehn und haben allerhand Ideen im Kopf, und wenn die Geschichte nach der Wende in einem neuen Deutschland endet, sind sie siebzehn und die meisten ihrer Träume ausgeträumt.

„Als wir träumten“ ist ein wahres Generationenprojekt. Während die Protagonisten noch Teenager sind, ist Romanautor Clemens Meyer Mitte 30, Dresen über 50 und der Drehbuchautor, der große Wolfgang Kohlhaase, schon über 80. Sie alle verhandeln das Schicksal einer Generation, die in der DDR aufwächst und im Westen erwachsen wird.

In Rückblenden sehen wir die Jungs als Pioniere mit rotem Halstuch, in der Schulklasse in einer heimeligen, geschützen Welt. Doch die sie werden älter, und mit der Wende wächst die Hoffnung auf Erfüllung ihrer Träume im Westen. Zum ersten Mal spüren sie die Freiheit, testen Grenzen aus und lassen all ihrem jugendlichen Adrenalin freien Lauf. Was gestern war, gilt heute nicht mehr. Die Nacht wird zum Tag, die Straße zum Abenteuerspielplatz. Wild und ungebärdig ziehen die Clique durch die Gegend, klauen Autos, probieren Drogen und den neuen Swingerclub. Sie gehören zur neuen Techno-Szene, gründen ihre eigene Diskothek, die bald von glatzköpfigen Neonazis belagert wird. Überall Aufbruch, überall Niedergang. Und doch so viele Träume: Ricos Hoffnung auf eine Boxkarriere und Danis Sehnsucht nach der großen Liebe – zu Sternchen, dem schönsten Mädchen, das es je in Leipzig gab...

Was der Leipziger Autor Clemens Meyer 2006 in seinem vielfach ausgezeichneten Debütroman aufschrieb, verdichten Autor Wolfgang Kohlhaase und Regisseur Andreas Dresen zu einer filmischen Parabel über Freundschaft und Verrat, Zuversicht und Illusion, Brutalität und Zärtlichkeit. Sie erzählen die Geschichte einer verlorenen Jugend und präsentieren zugleich ein Spiel um Rebellion und die nicht enden wollende Utopie vom großen Glück. Sie blicken auf eine Generation in einer Zwischenwelt der Anarchie, die nicht wie ihre Elterngeneration in Schuld verstrickt ist. Sie sind fest davon überzeugt, dass all ihre Träume in Erfüllung gehen werden und müssen doch feststellen, dass alle Träume schon von anderen geträumt wurden. Auch wenn es ihnen nicht an Ideen, Tatkraft und Motivation mangelt, sind alle Orte, wo sie sich ihr Leben und Glück vorstellen können, schon von anderen besetzt. Verzweifelt suchen sie nach ihrem Platz in einer Gesellschaft, in der sie nicht vorgesehen sind. Auch wenn Dresen nicht zu dieser Generation gehört und 1992 seinen ersten Film (Stilles Land) verwirklichen konnte, gelingt es ihm, diese ausweglose Situation mit authentischen Bildern einzufangen und den Herzschlag jener Generation spürbar zu machen.

„Mein Film ist kein Ostfilm, sondern eine universelle Geschichte, die vom Erwachsenwerden erzählt“, so Andreas Dresen auf der Pressekonferenz. „Wenn die Welt sich öffnet und vor dir die Freiheit liegt – diese Kraft hat mich interessiert.“

(Kalle Somnitz - biograph)

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